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3 Tag 8.6.2012: Palazzo Ca d'Oro - Madonna dell' Orto - Burano - Torcello - Murano - Gondelfahrt - Ponte di Rialto

Auch heute haben wir uns ein ausgedehntes Besichtigungsprogramm vorgenommen.
Gleich nach dem Frühstück fahren wir nach Venedig und besuchen den Palazzo Ca' d' Oro, was "Goldenes Haus" bedeutet. Seine verspielte, gotische Fassade ist eine wahre Augenweide, die einst komplett mit Blattgold überzogen war. Ein Rundgang durch das Gebäude bietet uns einen kleinen Einblicke in das damalige Leben der Patrizier. Zahlreiche prunkvolle Kunstwerke und der schöne Ausblick auf den Canal Grande lassen uns immer wieder innehalten und staunen. Auch der herrliche Mosaikfussboden im Erdgeschoss des Palastes ist sehr sehenswert.

Anschließend lassen wir das rege Treiben von Venedigs Hauptwasserstraße hinter uns und erkunden die labyrinthartigen Gassen des charmanten Cannaregio Viertels. Je weiter nördlich wir wandern, desto ruhiger und einsamer wird es. Wir genießen diese willkommene Stille und lassen uns treiben, bis wir schließlich die Kirche Madonna dell' Orto entdecken.
Leider ist das Portal verschlossen, sodass wir nur die schöne Ziegelfassade bewundern können. Das Gotteshaus wurde 1464 vollendet und beherbergt -laut unserem Reiseführer - einige Werke des berühmten Malers Tintoretto. Schade, dass wir diese nicht sehen können!

Mehr als 400 Brücken überspannen die unzähligen Kanäle von Venedig, die meisten sind von einfacher Bauart und eigentlich unscheinbar. Eine dieser Brücken ist jedoch eine Besonderheit, denn die Ponte Chiodo ist die Letzte in der ganzen Stadt, die kein Geländer hat. In den letzten beiden Jahrhunderten wurden über 100 dieser ungesicherten Übergänge abgerissen, die Ponte Chiodo ist dabei schlicht vergessen worden.

Im Norden Venedigs, an der Fondamenta Nuove, starten Boote zu den Inseln Murano, Burano und Torcello.

Wir möchten zuerst Burano mit seinen rund 3000 Einwohnern besuchen. Etwa 40 Minuten später erreichen wir die ehemalige Fischerinsel, wo uns ein kurzer Regenschauer erwartet.
Bald scheint jedoch wieder die Sonne und wir spazieren - gemeinsam mit vielen anderen Touristen - durch die engen Gassen, die mit Souvenirläden aller Art aufwarten.
Burano ist vor allem für seine geklöppelten Spitzen bekannt, die ihre Blütezeit im 16Jh erlebten. Adelige Damen aus ganz Europa trugen damals kunstvolle Spitzenstickereien aus Burano.
Heute werden meist Billigprodukte aus Asien verkauft, handgefertigte Erzeugnisse kann man im Museo del Merletto bestaunen.

Besonders malerisch wirken die leuchtend bunten Häuser von Burano. Eine Legende berichtet, dass die Häuser so farbenfroh gestrichen sind, damit die Fischer auch bei Nebel ihren Weg nach Hause finden.

Ein besonderer Geheimtipp ist wohl das Haus des Bepi Sua. Es liegt versteckt in einer Nebengasse und wartet mit einer wahren Farbexplosion auf. Der Künstler begann nach dem 2. Weltkrieg sein Wohnhaus in den buntesten Farben zu streichen. Mittlerweile wird es sogar schon auf Postkarten abgebildet. Innen ist es nicht zu besichtigen.

Nach dem Mittagessen kehren wir zur Vaporetto Anlegestelle zurück und setzen nach Torcello über.
Durch ihre unmittelbare Nähe zum Festland war diese Insel bereits im 1Jh n.Chr. besiedelt. Im Mittelalter lebten über 10000 Menschen hier, mehr als in Venedig. Doch dann versumpfte die Lagune und Malariaepedemien drohten. Fast alle Einwohner flüchteten, und Torcello befindet sich seither im Dornröschenschlaf. Heute leben hier nur noch etwa 30 ständige Bewohner.

Die Basilica di Santa Maria Assunta ist wohl die Hauptsehenswürdigkeit auf der Insel und zählt zu den ältesten Kirchen der Lagune. Besonders schön ist ihr Inneres mit fantastischen byzantinischen Mosaiken. Leider dürfen wir nicht fotografieren.

Vor der Kathedrale befindet sich ein Steinblock aus Marmor, der Attilas Thron genannt wird. Der berühmte Hunnenkönig ist jedoch sicher niemals darauf gesessen! Vielmehr glaubt man, dass einst Tribune hier Recht verkündeten.

Wir spazieren zurück zur Anlegestelle und genießen das Grün und die Ruhe, dabei passieren wir die Ponte del Diavolo, die zweite Brücke der Lagune ohne Geländer.
Der Name der Teufelsbrücke geht auf die Legende einer jungen Frau zurück, die sich unsterblich verliebte. Ihre Eltern waren mit der Verbindung jedoch nicht einverstanden und ermordeten den Geliebten. Daraufhin schloss sie einen Pakt mit dem Teufel und versprach ihm 7 Kinderseelen als Tausch für ihren Freund. Die Frau überquerte die Brücke, traf dort ihren Geliebten, und gemeinsam flohen sie. Bis heute kommt nun der Teufel jeden Tag auf die Brücke und wartet auf die Kinderseelen.
Glücklicherweise treffen wir den Höllenfürsten nicht und gelangen wohlbehalten auf unser Vaporetto nach Murano.

Die berühmte Glasbläserinsel Murano lädt uns zu einem kleinen Rundgang ein. Glaswerkstätten und Läden mit Kunst oder manchmal auch Kitsch reihen sich eng aneinander.
Einst war das Muranoglas so begehrt, dass die Künstler bei Todesstrafe die Insel nicht verlassen durften. Heute ist das Leben auf Murano entspannter und der Tourismus ist Haupteinnahmequelle der etwa 5000 Einwohner geworden.
Die Besuchermassen drängeln sich entlang der Kanäle und drücken ihre Nasen an die Schaufenster der Glaskünstler.
Auch wir decken uns mit Souvenirs ein, da es jedoch wieder zu regnen beginnt, schlendern wir zurück zur Vaporetto Station.

Kurze Zeit später hört der Regen auf und wir sind wieder zurück in Venedig.
Bei einem Seitenkanal besteigen wir schließlich eine der romantischen Gondeln. Der Gondoliere führt uns durch ganz enge Kanäle, bis wir schließlich die Rialtobrücke und den Palazzo Ca d' Oro am Canal Grande erreichen. Wir biegen jedoch gleich wieder ab und genießen die Fahrt durch die ruhigen Seitenkanäle in der blitzblank polierten schwarzen Gondel. Vor jeder engen Kurve gibt der Gondoliere Warnrufe von sich und wenn es ganz schmal wird, kommt auch sein Fuß zum Einsatz, mit dem er sich von den Wänden abstößt. Glücklicherweise dürfte die berühmte Gesangseinlage bei Gondelfahrten nur ein Klischee sein, denn wir werden nur über die umliegenden Bauwerke aufgeklärt. Oder haben wir bloß einen unmusikalischen Gondelführer erwischt?
Etwa 45 Minuten später erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt. Er macht noch ein Abschiedsfoto von uns - natürlich küssend in der Gondel - und verabschiedet sich, denn die nächste Kundschaft wartet bereits.

Wir marschieren über zahlreiche kleine Brücken zur bekannten Ponte di Rialto, die wir ja schon mehrfach aus der Ferne betrachten konnten.
Bis ins Jahr 1854 war diese Brücke die einzige Möglichkeit, den Canal Grande zu überqueren. Die markante Steinbrücke hat eine Spannweite von 48 m und eine Breite von 22 m. Da der Meeresboden hier sehr unstabil ist, wurden mehr als 10000 Holzpflöcke im Untergrund befestigt.
Die ganze Brücke ist komplett mit Arkadenläden verbaut.
Auf der Brücke kann man das pulsierende Leben der Stadt am Besten beobachten. Händler bieten ihre Waren feil, unzählige Boote und Gondeln befahren den Canal Grande, Touristen mit Stadtplan halten ihre Taschen fest an sich gepresst und Liebespaare genießen die romantische Atmosphäre.

Nach einer kurzen Rast marschieren wir zur nahen Vaporetto Station und begeben uns auf den Rückweg in unser Hotel.