Das dritte Adventwochenende steht vor der Tür. Um ein wenig dem Alltag zu entfliehen verbringen wir das Wochenende in
Nünrnberg.
Natürlich darf da auch ein Besuch auf dem Christkindlesmarkt nicht fehlen. Doch auch sonst kann die Stadt an der Pregnitz mit etlichen interessanten Attraktionen aufwarten.
14.12.2012 - Anreise
Am späten Vormittag machen wir uns auf den Weg zum Westbahnhof in Wien. Denn dieses Mal werden wir nicht mit Auto oder Flugzeug sondern mit der Bahn anreisen. Genauer gesagt mit dem Hochgeschwindigkeitszug der Deutschen Bahn, dem ICE.
Kurz vor 13Uhr rollt der Zug dann langsam aus dem Bahnhof. Noch wissen wir aber nicht genau welche Strecke wir fahren werden. Die Hochleistungsstrecke durch das Tullnerfeld ist zwar seit ein paar Tagen für den Personenverkehr frei gegeben, doch haben noch nicht alle ICEs die dafür notwendige Software installiert.
Zunächst rollen wir noch gemächlich durch die Stadt. Kurz nach Hütteldorf - genauer gesagt beim Bahnhof "Wolf in der Au" - zweigen wir dann von der alten Westbahntrasse ab in den neuen
Wienerwaldtunnel. Dieser Zug hat also ganz offensichtlich schon die richtige Software.
Die Tunnelbeleuchtung erfolgt ganz modern mit LED-Streifen und ab und zu steht noch ein Gerüst an der Tunnelwand.
Im Tunnel nimmt der Zug nun auch stetig weiter Geschwindigkeit auf und so können wir es kaum glauben als wir den gut 13 Kilometer langen Tunnel auch schon wieder hinter uns lassen! So hoch hätten wir die Geschwindigkeit dann doch nicht eingeschätzt...
Schon nach 25 Minuten Fahrzeit erreichen wir Sankt Pölten! Eine Reisezeit die mit dem Auto unmöglich machbar wäre... Auch die Züge brauchten vor der Inbetriebnahme der neuen Hochleistungsstrecke mindestens 40 Minuten. Das ist wirklich ein enormer Zeitgewinn und somit auch ein großer Pluspunkt für die Bahn.
Nachdem wir Niederösterreichs Landeshauptstadt hinter uns lassen fahren wir über die alte Westbahnstrecke weiter in Richtung Linz. Über diesen Streckenabschnitt geht es nun nicht mehr ganz so flott voran. Dieser Abschnitt ist noch nicht soweit ausgebaut.
Auch die oberösterreichische Landeshauptstadt erreichen wir pünktlich. Bei Wels verlassen wir dann die Westbahn und zweigen nach Passau ab. Hier geht es wieder etwas schneller und der Inn führt uns in die Stadt an den 3 Flüssen.
Da wir uns nun schon in Deutschland befinden wechselt nun auch die Mannschaft. Die Zugbegleiter der ÖBB verlassen uns. Dafür begrüßen uns diejenigen der DB.
Der weitere Streckenverlauf führt uns über Plattling (eine Kleinstadt irgendwo im Niergendwo - deren Bahnhof aber als Verbindung nach München dient) nach Regensburg. Aufgrund der Bauarbeiten auf diesem Abschnitt fangen wir uns hier erstmals einige Minuten Verspätung ein. Was für uns aber nicht weiter schlimm ist.
Der letzte Abschnitt führt uns dann ohne weitere Probleme bis fast direkt in das Herz von Nürnberg.
Der große Nürnberger Hauptbahnhof ist ein wichtiges Drehkreuz im bayrischen Bahnnetz. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass es hier nicht weniger als 21 Bahnsteiggleise gibt! Er zählt damit zu den größten Durchgangsbahnhöfen in Europa.
Nach insgesamt viereinhalb Stunden Fahrzeit kommen wir also nun an unserem Ziel an.
Wir durchqueren die Bahnhofshalle und kommen dabei an unzähligen Geschäften vorbei.
Da wir unser Hotel im Navi nicht finden können und es auch schon einigermaßen spät ist beschließen wir uns von einem Taxi dorthin bringen zu lassen.
Wir verlassen den Bahnhof durch einen Nebenausgang und finden nur ein paar Schritte entfernt den Taxistand.
Nachdem wir unser Gepäck im Kofferraum des großen Taxi-Vans verstaut haben bringt uns der Taxifahrer schnell und zielsicher zu unserem Hotel.
Und nun wissen wir auch, warum unser Navi dieses Haus nicht finden konnte. Das Hotel ist mit dem Namen "Garden Hotel" und nicht als "
Hotel am Josefsplatz" eingetragen...
Die Rezeption finden wir im ersten Stock wo uns dann eine sehr nette Dame begrüßt und die Anmeldeformalitäten mit uns durchgeht. Und Clemens bekommt einen kleinen Bären-Schlüsselanhänger von ihr geschenkt. Das ist doch ein richtig netter Empfang!
Unser Zimmer liegt im hinteren Teil des Hotels und stellt sich offensichtlich als ehemalige 3-Zimmer-Wohnung mit 2 Bädern heraus.
Nachdem wir uns hier für die nächsten Tage häuslich eingerichtet haben schnappen wir uns noch schnell Stadtplan, Handy und Navi und stellen die Route für den morgigen Tag zusammen.
Und damit lassen wir dann den Tag auch schön langsam ausklingen und freuen uns schon auf morgen.
15.12.2012 - Altstadt - Christkindlesmarkt - Kinderweihnacht - Burg - Abenspaziergang
Für einen guten Start in den Tag braucht es ein gutes Frühstück. Und das haben wir am frischen und äußerst umfangreichen Frühstücksbuffet des Hotels eindeutig gefunden.
Verschiedene Fruchtsäfte, Kaffee, Tees, diverse Brot- und Gebäcksorten, Wurst, Schinken, Speck, Käse, Obst, Jogurt, Müsli, gekochte Eier, Eierspeis, Lebkuchen, ... und so fällt uns die Wahl schwer.
Nach dem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg die Altstadt von Nürnberg zu erkunden.
Vom Hotel aus marschieren wir zunächst zum Unschlittplatz. An diesem Platz wurde am Pfingstmontag im Jahr 1828 Kaspar Hauser erstmals angetroffen.
Unmittelbar hinter dem Unschlittplatz führt der Henkersteg auf eine Insel in der Pregnitz. Sie trägt den Namen Trödelmarkt. Der Henkersteg ist eine alte Holzbrücke und sie endet direkt vor dem
Henkerhaus. Dieses war im Mittelalter die Dienstwohnung des Henkers. In dem Haus ist heute ein kleines Museum eingerichtet. Unmittelbar hinter dem Haus steht der Henkerturm. Dieser war Teil der früheren Stadtbefestigung.
Wir spazieren weiter über die Insel bis an ihr östliches Ende. Hier führt uns der Schleifersteg zu dem Platz
an den Fleischbänken. Früher wurde auf diesem Platz Fleisch verkauft. Dieses wurde dabei auf Bänken ausgelegt. Daher der Name. Heute wird hier aber kein Fleisch mehr verkauft. Dafür steht hier während der Adventszeit die (angeblich) größte Feuerzangenbowle der Welt...
Nur ein kurzes Stück hinter den Fleischbänken kommen wir dann auch schon auf den Hauptmarkt.
Schon von weitem sieht man hier die Verkaufsstände des Nürnberger Christkindlesmarkt. Vorerst streifen wir den Markt aber nur und gehen weiter zum Hans-Sachs-Platz. Auf dem Weg dorthin kommen wir auch am "
Narrenschiff" vorbei. Auf dem Hans-Sachs-Platz finden wir dann die Nürnberger Kinderweihnacht. Sozusagen der Adventmarkt für die Kleinen. Mit Karusell, Riesenrad, einer kleinen "Rundbahn" und natürlich auch ein paar Verkaufsstände. Ihre Dächer sind mit bewegten Figuren geschmückt. Hier findet sich der Weihnachtsmann genauso wie Engel und Schneemänner, Bäcker und eine Familie unterm Weihnachtsbaum.
Nachdem Clemens ein paar Runden auf den Fahrgeschäften absolviert hat machen wir uns dann wieder auf den Weg zum Hauptmarkt. Dabei kommen wir auch an ein paar separat stehenden Verkaufsständen vorbei. Bei den hier angebotenen "Schokoküssen" können wir einfach nicht nein sagen!
Wieder zurück auf dem Hauptmarkt streifen wir durch die einzelnen Gassen zwischen den unterschiedlichsten Verkaufsständen. Von Zwetschkenmandeln und Lebkuchen über die Nürnberger Rostbratwürste bis hin zu unterschiedlichstem Kunsthandwerk findet man hier einfach Alles. Positiv fällt uns dabei auf, dass es - im Vergleich zu unseren Christkindlmärkten daheim - deutlich mehr Handwerks-Buden als "Fresshütten" gibt.
Und zum Glück machen wir das noch am Vormittag. So drängen sich hier noch nicht ganz so viele Menschenmassen. Aber trotzdem ist schon ganz schön was los.
Vor der Frauenkirche ist eine kleine Orchester-Bühne aufgebaut. Und da gibt auch gerade ein Schul-Orchester diverse Weihnachtslieder zum Besten.