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Tag 2 - 12.8.2006 - Vatikanische Museen - Petersplatz und Peterskirche - Engelsburg - Palazzo Altemps - Piazza Navona - Piazza della Minerva - Pantheon

Gestärkt durch das reichhaltige Frühstücksbuffet verließen wir um 8h das Hotel Richtung Bahnhof.
Dort treffen sich auch die beiden U-Bahnlinien Roms, nämlich Metro A und Metro B.
Da wir den größten Teil des heutigen Tages mit der Besichtigung des Vatikans zubringen wollten, begaben wir uns zur Metro A und fuhren bis zur Station "Cipro Musei Vaticani".

Hier angekommen folgten wir einfach den Menschenmassen bis zum Eingang der weitläufigen Vatikanischen Museen.
Um 8.45h öffneten diese schließlich und wir folgten dem Rat unseres Reiseführers, nämlich gleich zur Sixtinischen Kapelle zu gehen.
Leider steht dieser Hinweis anscheinend in allen Reiseführern, denn in der Kapelle herrschte bereits beträchtlicher Trubel. Nichts desto Trotz bewunderten wir Michelangelos berühmte Deckenfresken, die die Schöpfungsgeschichte zum Thema haben und seine Darstellung des Jüngsten Gerichts.
Die Kapelle selbst wurde zwischen 1474 und 1483 für Papst Sixtus IV erbaut. Die Ausschmückung durch Michelangelo war 1512 abgeschlossen.

Anschließend wanderten wir entlang der langen Gänge und konnten uns an der prunkvollen Ausstattung der Räume nicht satt sehen. Besonders fasziniert waren wir vom prächtig ausgemalten"Salon Sistino", der die Bibliothek beherbergt.
Auch die berühmten "Stanzen des Raffael" - Zimmer mit einzigartigen Fresken von Raffael - waren äußerst beeindruckend.

Nach Besichtigung der wunderbaren Museen (wie zB das Ägyptische Museum, das etruskische Museum, das Museum Pio-Clementino mit einer schönen Antikensammlung, oder die Gemäldesammlung des Pinacoteca) verließen wir schließlich - fast 5 Stunden später - um 13.30h den riesengroßen Gebäudekomplex und schlenderten weiter Richtung Petersplatz.

Überall in der Altstadt befinden sich Fahrzeuge, die zu Verkaufsständen umfunktioniert wurden. Hier gibt es Pizza, Sandwichs und Getränke zu kaufen. Da man in Roms Zentrum nur mit viel Glück Supermärkte findet, mussten wir uns bei einem dieser Stände versorgen (2 Euro pro kleiner Flasche Mineralwasser!)

Auf dem gewaltigen Petersplatz, der mit zwei halbrunden Säulenreihen eingefasst ist, fühlten wir uns beinahe so klein wie Ameisen. Der 340 x 240 m große, ovale Platz wurde 1656 bis 1667 erbaut und soll an ausgestreckte Arme erinnern, die Besucher in Empfang nehmen. In der Mitte des Platzes befindet sich seit 1586 ein ägyptischer Obelisk, in dessen Spitze sich angeblich ein Holzsplitter vom Kreuz Christi befinden soll.
Der Petersplatz bietet den idealen Rahmen für die größte Kirche der Welt, den Petersdom.
Am Petersdom wurde 120 Jahre lang gebaut, seine Einweihung fand im Jahre 1626 statt.
Angeblich befindet sich der Dom direkt über dem Grab des Apostels Petrus.
Seine Ausmaße sind gewaltig, er hat eine Länge von 211m, eine Breite von 114 m und eine Gesamthöhe von 132m. Der Innenraum mit einer Ausdehnung von 15.160 qm bietet Platz für 60 000 Menschen.
Das berühmteste Kunstwerk des Doms ist wohl Michelangelos Pieta, in einer Seitenkapelle gelegenen, hinter Panzerglas geschützt. Im Mittelpunkt des Doms befindet sich über dem Papstaltar ein prächtiger Bronzebaldachin, der 1624-1633 von Roms berühmtem Barockbaumeister Bernini gestaltet wurde.

Nach einer ausgiebigen Besichtigung stellten wir uns in die furchtbar lange Warteschlange, um auf die Kuppel des Doms zu gelangen. Ermüdende 1 ½ Stunden später genossen wir schließlich einen herrlichen Blick auf den Petersplatz und Roms Altstadt.

Anschließend besuchten wir das einige hundert Meter vom Petersplatz entfernte "Castel Sant Angelo", die Engelsburg. Dieses wuchtige Bauwerk mit einem zylindrischen Grundriss ist am Ufer des Tibers gelegen.
Es wurde 130n Chr. erbaut und war ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Hadrian gedacht. Später diente es als Festung und Zufluchtstätte der Päpste, zeitweise auch als Gefängnis.
Der Name Engelsburg entstand angeblich im Jahre 600 n Chr.. Zu dieser Zeit wütete in Rom die Pest. Als Papst Gregor um göttliche Hilfe bat, erschien ihm am Hadriansmausoleum ein Engel, der ein Schwert in die Scheide steckte. Dies bedeutete das Ende der Pest.
Auf der Terrasse befindet sich heute ein bronzenes Abbild dieses Engels, von hier aus erfreuten wir uns an einem schönen Ausblick über die Altstadt.

Über die Engelsbrücke, eine antike Brücke über den Tiber, die von Bernini mit 10 marmornen Engelsstatuen ausgestattet wurde, begaben wir uns schließlich ins Herz der Stadt.

Zuerst besuchten wir den Palazzo Altemps, der ein Teil des römischen Nationalmuseums ist. Der mächtige Renaissancepalast beherbergt eine schöne Antikensammlung. Besonders sehenswert fanden wir die bemalte Loggia im ersten Stock.

Dann wanderten wir weiter zum barocken "Piazza Navona", auf dem sich 3 sehenswerte Brunnenanlagen befinden. Dieser ovale Platz diente in der Antike für Wagenrennen. Ab dem Barock bis ins 19 Jh. wurde der Platz sogar geflutet, sodass Wasserspiele stattfinden konnten. Heute haben Maler und Straßenkünstler den Piazza Navona für sich entdeckt.

Mittlerweile war es bereits 18.00h und unsere Beine waren schon sehr müde. Langsam gingen wir weiter zum "Piazza della Minerva". Auf diesem Platz befindet sich ein kleiner Obelisk aus dem 6 Jh v.Chr, der einst zu einem Isis-Heiligtum gehörte. Der barocke Baumeister Bernini schuf als Sockel einen Elefanten, der nun auf seinem Rücken den Obelisk trägt.
Direkt am Platz befindet sich die gleichnamige Kirche "Santa Maria sopra Minerva". Sie ist die einzige gotische Kirche Roms und steht auf den Resten eines Tempels.

Schließlich erreichten wir den Piazza Rotunda mit dem Pantheon. Das Pantheon gehört zu den am besten erhaltenen antiken Bauwerken der Welt. Es wurde im 2 Jh n.Chr von Kaiser Hadrian in Auftrag gegeben. Pantheon bedeutet "alle Götter", jedoch ist man sich bis heute nicht sicher, ob das Gebäude wirklich eine Kultstätte war. 608 n Chr. wurde das Bauwerk zu einer christlichen Kirche geweiht, wahrscheinlich ist es deshalb so gut erhalten geblieben. Im Inneren befindet sich in der Kuppel eine große, runde Öffnung, die bereits beim Bau des Gebäudes geplant war. Die Kuppel selbst ist größer als die des Petersdoms und hat einen Durchmesser von 44,4 Metern, was genau der Höhe des Gebäudes entspricht. Der Innenraum bildet somit eine exakte Halbkugel.
Ehrfürchtig betrachteten wir das 2000-jährige Gebäude und aßen am Piazza Rotunda zu Abend.

Nun wollten wir mit dem Bus vom nahe gelegenen "Largo di Torre Argentina" zum Bahnhof zurückfahren.
Allerdings suchten wir vergeblich nach einem Ticketverkäufer. Es gab zwar 2 Automaten, die waren aber beide kaputt. Die Geschäfte, die noch offen hatten, verkauften ebenfalls keine Tickets. Somit blieb uns nichts anderes übrig, als zu Fuß zum Hotel zurückzukehren.
Todmüde erreichten wir schließlich um 20.30h unser Hotel und sanken erschöpft, aber sehr glücklich in unsere Betten.