Nach langem Warten ist es endlich soweit!
Am Freitag nach der Arbeit mache ich mich auf den Weg in den Lungau im schönen Salzburger Land.
Die Fahrt über rund 340km verläuft problemlos und bei einem kurzen Zwischenstopp in einem salzburger Sportgeschäft halte ich zum Kauf einer Sportbrille.
Um kurz nach 17Uhr treffe ich schließlich bei Heidrun und ihren 4 Samojeden-Mädchen am
Heihsgut im idyllischen St. Martin ein.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Heidrun und ihre "Nordischen" setzen wir uns zu einem gemütlichen Pläuschchen in der urigen Küche des denkmalgeschützten Baus aus dem frühen 15.Jh. zusammen.
Man erzählt sich von den verschiedensten Erlebnissen ehe wenig später auch Heidruns Ehemann Gerhard und die anderen Mitglieder aus unserem Verein eintreffen.
Kurz nach 18Uhr sind wir vollzählig anwesend und es werden rasch die Zimmer bezogen und die Hund ausgeführt.
Und so treffen wir uns kurz nach 19Uhr im Wirtshaus nebenan zu einem ausgedehnten Abendessen, das auch gleich zur Besprechung des Tagesablaufes für Samstag genutzt wird.
Es wird ein gemütliches und lustiges Zusammensein und wir alle haben viel gelacht.
Die Zeit vergeht wie im Flug und überrascht darüber, dass es schon wieder so spät geworden ist, machen wir uns auf zu unseren Betten.
Der Samstag beginnt um 7:30Uhr und es werden alle notwendigen Vorbereitungen getroffen.
Die Räder in und an den Fahrzeugen fest gemacht, die Hunde an ihren Plätzen untergebracht und all die notwendige Ausrüstung nochmals auf Vollständigkeit kontrolliert und ebenfalls in die Autos verladen.
Kurz nach 9Uhr haben wir dann alles zusammen und wir machen uns auf zu unserem Ausgangspunkt für unsere heutige Tour.
Von St. Martin aus geht es über Mauterndorf bis nach Hinterweisspriach.
Auf einem kleinen Schotterparkplatz stellen wir unsere Autos ab und bereiten unsere Räder und die restliche Ausrüstung für die anstehende Tour vor.
Leinen werden ausgelegt und an den vorgesehenen Vorrichtungen (wahlweise Zugstangen oder Seilschlaufen) befestigt. Schutzausrüstung wie Helme, Handschuhe und Brillen werden angezogen und schlussendlich werden auch die Hunde in die Leinen gehängt.
Da das mit ein wenig Hilfe eines sogenannten Doghandlers deutlich einfacher geht und ich ohne Hund unterwegs bin, übernehme ich diese Aufgabe gerne und helfe beim Einspannen der Hunde.
Schon nach kurzer Zeit sind wir alle abfahrtbereit und es kann los gehen.
Insgesamt 4 Gespanne (Arctic Snow Noses, ..., Kessan und Wanja)
Und kurz vor 10Uhr legen wir bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen los!
Der erste Kilometer geht gemächlich bergauf und alle Hunde arbeiten brav und die kühlen Temperaturen durch die über uns hinwegziehenden Wolken bringen sie in Höchstform.
Dann kommt der erste Anstieg! Auf etwas mehr als 1km geht es um 130m hinauf und wir alle haben schwer zu arbeiten!
Doch auch dieses Stück meistern alle ohne größere Schwierigkeiten und es geht über die nächsten 4km flacher aber stetig bergauf.
Wir kommen gut voran als uns plötzlich ein paar Kühe den Weg versperren.
Das schöne Wetter lockt natürlich auch das Fleckvieh aus den Ställen auf die Almwiesen. Da aber Begegnungen zwischen Hunden und Kühen nicht ganz unproblematisch sind wandle ich mich kurzerhand zum Cowboy und die Kühe weichen großmütig auf die Seite (wenigstens die meisten...), so dass wir unsere Tour ungestört fortsetzen können.
Wiederholt halten wir um die Hunde im - uns stetig begleitenden - Weisspriach-Bach zu Wässern und zu kühlen.
Nach der einen oder anderen erneuten Begegnung der "3. Art" mit dem Fleckvieh erreichen wir schließlich den ersten "Checkpoint". Die Ulnhütte auf 1323m Seehöhe.
Hier lagern wir unsere Räder ein paar Meter abseits des Weges in einem Pulk und hängen sie mit den mitgebrachten Schlössern aneinander.
Von hier an bestreiten wir den weiteren Weg zu Fuß, da es hier ziemlich steil wird und die Forststraße für Radfahrer nicht geöffnet ist.
Die nächsten 3,5km verbringen wir wandernd durch Nadelwälder und über satt-grüne Almwiesen.
Doch leider schlägt ca. 2km vor dem angepeilten Ziel - dem Oberhüttensee das Wetter um und rasch holt uns der Regen ein.
Da der Regen stärker wird und mit einem Unwetter in den Bergen nicht zu spaßen ist, kehren wir um und machen uns an den Abstieg.
Das Weg bergab gestaltet sich aber für manche von uns schwieriger als der Weg hinauf... Die Hund haben sich während des Fußweges hinauf ausrasten können und so hängen sie sich kräftig in die Geschirre.
Aber alle überstehen auch diesen Abschnitt unbeschadet und als Belohnung erwartet uns bei unseren Rädern angekommen wieder die lachende Sonne!
Nun stoßen auch Susanne und Herbert mit Bärli zu uns, die den Weg bis zur Ulnhütte zu Fuß beschritten haben und die Hunde werden mit Wasser und kleinen Snacks versorgt.
Nach einer ausgedehnten Pause werden die Bikes wieder fahrbereit gemacht und die Hunde eingespannt.
Flott geht es über die Forstraße hinunter bis zur Ganglerhütte, wo wir eine ausgedehnte Pause einlegen und uns und den Hunden ein kleines Mittagessen vergönnen.
Brettljause mit "kalorienreduziertem Bio-Speck", sowie Kaiserschmarren und die traditionelle Kasknödelsuppe werden genüßlich von uns verspeist.
Nach dieser ausgedehnten Rast machen wir uns nach etwa einer Stunde wieder auf den Weg.
Vorher werden noch die Bremsen an Heidruns Liege-Dreirad nachgestellt nachdem die Bremswirkung unerwartet erheblich nachgelassen hat.
Da die Hunde schon ein wenig ausgepowert sind und der eine oder andere schon "Katze in Fuß" hat (Muskelkater... *gg*) wird das Tempo reduziert und es geht gemächlich dem Schotterparkplatz entgegen.
Auch das Steilstück kurz vor dem "Ziel" wird von allen mit Bravour gemeistert und alle kommen nach etwa 5 Stunden Gesamtzeit glücklich und sehr zufrieden nach und nach bei den Autos an.
Hier werden die Hunde nochmals ausgiebig mit Wasser versorgt, die Ausrüstung in den Autos verstaut und der Weg zurück nach St. Martin angetreten.
Nach einem kurzen Boxenstopp bei einem Supermarkt unterwegs erreichen wir nach ungestörter Fahrt wieder das Heisgut wo wir schon von den anderen "Rudelmitgliedern" erwartet werden, die den Tag im Hallenbad in Tamsweg verbracht haben.
Nachdem die Hunde versorgt und die Ausrüstung wieder an ihrem Platz ist gesellen wir uns zu einem gemütlichen Nachmittagsplausch bei Kaffe (und manche bei Zigarette) zusammen und lassen die Tour Revue passieren.
Alle schwärmen von den wunderbaren Eindrücken und Erlebnissen und von der grandiosen Landschaft der Tauern.
Und als sich der Tag schön langsam seinem Ende zuneigt suchen wir wieder das Gasthaus nebenan auf und lassen den Tag bei einem gemütlichen Abendessen und anschließender Plauderei in ausgelassener Stimmung langsam aber sicher ausklingen.
Anschließen gehen wir nochmal eine kleine Runde mit den Hunden und fallen anschließend müde und zufrieden in unsere Betten.