5ter Tag - 31.5.2007 - Hospital Santa Creu i de Sant Pau – Palau de la Musica Catalana – Textilmuseum – Kirche Santa Maria del Mar – Schokolademuseum – Arc de Triomf – Parc de la Ciutadella – Strandspaziergang – Parfummuseum
Heute gönnten wir uns eine halbe Stunde mehr Schlaf. Um 7.30h startete unser Tag mit einem kräftigen Frühstück.
Zuerst wollten wir uns ein Krankenhaus ansehen – ja, richtig gelesen: ein Krankenhaus ! – keine Sorge, es war uns nichts zugestoßen, das „Hospital Santa Creu i de Sant Pau“ ist ein sehr schön geschmücktes Modernisme Backstein-Gebäude und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe.
Geplant und gebaut wurde das aus mehreren Pavillons bestehende Spital ab 1905 vom Domenech i Montaner, fertig gestellt wurde es bis 1930 von seinem Sohn.
Anschließend fuhren wir weiter zum Palau de la Musica Catalana. Dieser prachtvolle Modernisme Bau wurde ebenfalls von Domenech I Montaner für den katalanischen Gesangs- und Musikverein im Jahre 1905-1908 erbaut. Das Äußere und Innere des Palastes ist überaus reich verziert und beeindruckt mit wunderbarer Eleganz dank zahlloser Marmorsäulen, zarten Dekoren und Ornamente, bunten Mosaiken und großartiger Detailverspieltheit aus Keramik und Glas. Da man das Innere des Gebäudes nur mit Führung besuchen kann (Fotografieren verboten; zusätzlich wird man von einem argwöhnischen Security-Guide begleitet und beaufsichtigt!) und wir zur englisch sprachigen zu spät kamen, schlossen wir uns einer katalanischen Führung an. Wir verstanden zwar rein gar nichts, die Wirkung des Konzertsaales verzauberte uns aber trotzdem gewaltig.
Über schmale Gassen gelangten wir schließlich zu unserem nächsten Stopp, dem Textilmuseum „Museu Textil i de la Indumentaria“. Hier werden in chronologischer Reihenfolge ab dem 4 Jh bis zur Gegenwart ca. 4000 Objekte (Kleidungsstücke, Spitzen, Schuhe, Taschen, Gobelins etc) ausgestellt.
Die schöne, gotische Kirche Santa Maria del Mar (1329 – 1383) wurde über einer römischen Nekropole errichtet. Das schlichte Innere mit seinen schlanken, hohen Säulen verstärkt das Gefühl der Ruhe und Stille. Alle Blicke wenden sich automatisch der großen, kunstvoll gestalteten Rosette über dem Portal zu.
Schon bei den Reisevorbereitungen war die Vorfreude auf einen Besuch im Schokolademuseum bei uns beiden Naschkatzen sehr groß. Nun war es endlich soweit, das Schokolade-Paradies erwartete uns!
Im Museu de la Xocolata wird die Geschichte und Herkunft der Süßigkeit beschrieben. Ihre Ursprünge in der Neuen Welt, wie sie nach Europa kam und hier zuerst als Medizin und Aphrodisiakum ihren Triumphzug begann. Außerdem wird die Verarbeitung zu den verschiedensten Delikatessen gezeigt und zahllose Sehenswürdigkeiten der Stadt aus Zuckerguss runden einen Besuch im Museum würdevoll ab.
Die angeschlossene Verkaufstheke ist leider sehr dürftig ausgestattet und für Schoko-Freunde sehr enttäuschend. Wieder nichts mit Urlaubsmitbringsel!
Gegenüber dem Museum befindet sich eine Pizzeria, bei der wir ein spätes Mittagessen genossen und unsere müden Beine ein wenig ausruhten.
Anschließend wanderten wir weiter zum Triumphbogen Arc de Triomf.
Dieser Backsteinbau wurde als Hauptportal für die Weltausstellung von 1888 errichtet und ist reichlich mit Keramikdetails verziert, u.a die Wappen aller spanischen Provinzen.
Hinter dem Triumphbogen beginnt der Stadtpark Parc de la Ciutadella.
Er ist einer der ältesten Parks Barcelonas und entstand im 18 Jh an der Stelle einer ehemaligen Burganlage. Heute befinden sich in der 30 ha großen Parkanlage zwei Museen, das Parlament und genau dahinter der Zoo von Barcelona.
Ich werde dazu nichts sagen!
Inmitten der idyllischen Grünanlage entdeckten wir die riesige, monumentale Brunnenanlage Cascade mit wasserspeienden Drachen und allegorischen Figuren. Die Grotte im Mittelteil der protzigen Anlage zählt zu einem von Gaudis ersten Werken.
Bei einer Eispause ließen wir die mächtige Architektur auf uns wirken.
Da es noch nicht so spät war, gingen wir nun weiter Richtung Meer. Hier entdeckten wir das moderne Barcelona – den Stadtteil Barceloneta - für uns. Neuzeitliche Gebäude und Skulpturen öffnen die Stadt zur See hin, und eine breite Strandpromenade mit zahlreichen Cafes und Restaurants lädt zum Bummeln und Sonnenbaden ein.
Auch wir genossen die Sonne und ließen uns in einem Strandcafe – direkt am schönen Sandstrand - nieder.
Zum Schwimmen war es allerdings eindeutig noch nicht warm genug, sodass wir uns mit sehnsüchtigen Blicken aufs Meer begnügen mussten.
Schließlich erreichten wir das Ende der Strandpromenade und spazierten hinter dem Museu d’Historia de Catalunya (siehe Tag 3) vorbei zur gelben U-Bahnstation Barceloneta. Von hier aus fuhren wir bis zur Station Passeig de Gracia. Das öffentliche Verkehrsnetz in Barcelonas Innenstadt ist sehr gut ausgebaut, man kann jede Sehenswürdigkeit bequem mit der Metro erreichen, jedoch versuchten wir, soviel wie möglich zu Fuß zu erwandern. Denn nur so kann man richtig das Flair einer Stadt spüren, die versteckten Juwele ergründen und die Stadt in vollen Zügen genießen. Da vergisst man gerne die müden Füße.
Eine kleine Kuriosität von Barcelona ist das Parfummuseum am Passeig de Gracia. Hier wird in einem Hinterraum einer Parfümerie eine umfangreiche Sammlung von Essenzen, Gefäßen und kunstvollen Behältern aus allen Epochen (von Ägyptisch über die Antike bis hin zur Moderne) ausgestellt. Eine interessante Reise in die Geschichte der Wohlgerüche!
Um 19h erreichten wir wieder unser Hotel. Nach einem weiteren Anruf bei der Rezeption –mittlerweile kannten mich alle- erhielt ich plötzlich doch eine positive Nachricht, dass meine Pyama-Hose gefunden worden war. Aber erhalten sollte ich sie erst morgen. Juhu!
Somit endete auch dieser schöne Tag und wir freuten uns schon auf den Kommenden in dieser aufregenden Stadt.
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