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6ter Tag - 1.6.2007 - Tag am Montjuic (mit Kastell, Archäologischem Museum, Museu Nacional d’Art Catalanya, Poble Espanyol, Placa Espanya), Brunnenanlage Font Magica bei Nacht

Heute wollten wir den gesamten Tag auf Barcelonas Hausberg, dem Montjuic, verbringen.
Der 213 Meter hohe Hügel liegt im Süden der Stadt und besticht durch eine bunte Mischung an Sehenswürdigkeiten, darunter zahlreichen Museen, am Gipfel ein wuchtiges Kastell, den olympischen Anlagen aus 1992 und einem Nachbau eines spanischen Dorfes.
Er ist wahrscheinlich das älteste Siedlungsgebiet der Stadt aus vorrömischer Zeit. Heute dient er vor allem als Naherholungsgebiet, Joggingparadies und grüne Lunge der Stadt.

Um 7.30h ging es aus den Federn, mit unseren Kameras bepackt begaben wir uns in das Frühstücksrestaurant um endlich die fabelhafte Aussicht vom 23. Stock auf die Stadt fotografisch festzuhalten.

Anschließend fuhren wir mit der grünen Metro zur Station Paral.lel, dort wartete schon die unterirdische Standseilbahn „Funicular de Montjuic“, mit der wir die erste Anhöhe des Montjuic erklommen.
Eigentlich wollten wir von hier aus weiter mit der Seilbahn hinauf zum Kastell fahren, jedoch standen wir – gemeinsam mit einem ziemlich ratlos blickenden Japaner – vor verschlossenen Türen. Der Fahrtbetrieb sollte erst um 10h beginnen.
Kurzerhand beschlossen wir, zu Fuß zum Kastell hinaufzuwandern. Immer geradeaus und bergauf über Stock und Stein, mit dem Japaner in Lackschuhen im Schlepptau, erreichten wir schließlich –wahrscheinlich mit ein paar Umwegen – die wuchtigen Festungsmauern des Kastells.

Hier machten wir zuerst einen Rundgang um die aus 1640 stammende Wehranlage, die nicht zur Verteidigung der Stadt, sondern zu deren Beaufsichtigung erbaut wurde.
Die heutige Festung stammt aus dem 18 Jh und diente einst als Gefängnis, zahlreiche politische Gefangene wurden hier exekutiert. Heute befindet sich hinter den dicken Mauern mit blutiger Vergangenheit ein Militärmuseum, das wir mangels Interesse nicht besuchten.
Von den Zinnen der Anlage genossen wir einen unvergleichlichen Blick über Barcelonas Zentrum. Unser Hotel Torre de Catalunya war natürlich nicht zu übersehen, mit einem Fernglas hätten wir vielleicht sogar das Zimmermädchen in unserem Zimmer erspähen können.
Auf der anderen Seite des Montjuic erstreckt sich der hochmoderne, riesige Industriehafen, der zu den größten und bedeutendsten Spaniens zählt.
Mit der Seilbahn ging es wieder hinunter, versehentlich machten wir einen ungewollten Zwischenstopp bei der Mittelstation. Unseren Fehler merkten wir jedoch gleich und stiegen in die nächste Gondel talwärts.

Nicht versäumen wollten wir das archäologische Museum, das sich ebenfalls im östlichen Bereich des Montjuic befindet.
Es ist in einem eleganten Pavillon untergebracht, welcher anlässlich der Weltausstellung 1929 erbaut wurde. Die sehr gute und vielfältige Sammlung ist chronologisch geordnet und bietet vor allem einen breiten Überblick über die Geschichte Kataloniens und der Balearen. Leider sind die Ausgrabungsstücke nur in Katalanisch beschriftet, in englischer Sprache gibt es pro Raum nur eine eher dürftige Begleittafel.

Unser nächster Stopp war das großartige . Gleich vorweg, man benötigt Stunden um dieses hervorragende Kunstmuseum eingehend zu besichtigen, denn hier unternimmt man eine Reise quer durch 1000 Jahre katalanische Kunst.
Als Hauptattraktion gilt zweifellos die Ausstellung zur Romanik und Gotik, sie zählt zur weltweit Umfangreichsten ihrer Art.
Weiters gibt es zahlreiche Säle für Renaissance- und Barockkunst, Historismus, Romantik, Jugendstil und eine Kollektion moderner und zeitgenössischer Kunst.
Dieses Museum muss man einfach gesehen haben, jedoch ohne Audioguide! Es sei denn, man möchte eine halbstündige Abhandlung über die seidigen Falten an Madonnas Kleid, oder den zärtlichen Ausdruck ihrer Augen hören.

Vor dem Museum gibt es einen kleinen Kiosk mit ein paar Sesseln und Tischen. Hier machten wir unsere wohlverdiente Pause mit schönem Blick auf das Herz der Stadt unter uns.
Da wir in dieser Woche ja schon genug Kondition erlangt hatten, spazierten wir nun weiter in westliche Richtung.

Vorbei nahe dem olympischen Ring, dem Zentrum der olympischen Sommerspiele von 1992, mit seinen zahlreichen Sporthallen und dem großen Stadion, gingen wir weiter zu einer besonderen Attraktion,
nämlich dem Poble Espanyol.
Durch ein mächtiges Stadttor betraten wir das spanische Dorf, auch ein Überbleibsel der Weltausstellung von 1929. Ein Rundgang durch dieses Freilichtmuseum mit originalgetreuen Nachbildungen im Maßstab 1:2 von 117 charakteristischen Bauwerken und mehreren Plätzen aus allen Regionen Spaniens ist äußerst amüsant. Die Häuschen gruppieren sich um einen liebevoll gestalteten Hauptplatz, von dem mehrere malerische, verwinkelte Gässchen abzweigen.
In den Gebäuden sind zudem einige Handwerksläden und Souvenirshops untergebracht, die allerlei Kunstgewerbe anbieten. Auch wir haben ordentlich zugeschlagen, sogar die schon ziemlich ersehnte Schokolade konnten wir hier erstehen.
Für das leibliche Wohl sorgen urige Restaurants und Bars, wir hatten die Qual der Wahl. Schließlich ließen wir uns in einem Lokal am Hauptplatz nieder und beobachteten das Treiben.

Nun ging’s bergab, zum eigentlichen Eingang des Montjuic, dem Placa d’Espanya.
Einen Teil dieses verkehrsgebeugten Platzes nimmt die große Brunnenanlage Font Magica ein, die nach Sonnenuntergang zu einem Touristenmagnet der besonderen Art wird.
Das Ende des Platzes flankieren 2 Türme, die dem Campanile in Venedig nachempfunden wurden.
Hier stiegen wir in die Metro und fuhren zurück zum Hotel, wo wir uns etwas ausruhten und im Supermarkt einige Besorgungen machten.

Abends spazierten wir schließlich vom Hotel zu Fuß zum Placa d’Espanya zurück, um uns nochmals die Brunnenanlage anzusehen, die uns schon von weitem in ein Meer aus Farben und Klängen tauchte.
Die Wasserfontänen des Springbrunnens erstrahlten in den verschiedensten Farben und faszinierende Wasserspiele mit klassischer Musikuntermalung verleiteten uns zum Träumen und nahmen uns schier den Atem.
Nach diesem besonderen Genuss erreichten wir schließlich wieder um ca. 23.30h das Hotel und fielen todmüde in unsere Betten.