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3. Tag - 21.11.2008 - Neustadt –Fürstenzug - Brühlsche Terrasse – Festung – Frauenkirche – Altmarkt - Stadtmuseum – Yenidze

Morgens fuhren wir vom Hotel mit der Straßenbahn auf den belebten Albertplatz. Dieser ist der zentrale Platz der Neustadt, wo mehrere Straßen sternförmig zusammenlaufen.
Unsere ersten Fotomotive für den heutigen Tag waren die zwei Brunnen „Stille Wasser“ und „Stürmische Wogen“, die sich im Zentrum des Platzes befinden.

Vorbei am barocken Kügelgenhaus (hier befindet sich das Museum der Dresdner Romantik) und schönen klassizistischen Häuserfronten schlenderten wir die Hauptstraße Richtung Elbe hinunter.
Ebenfalls direkt an der Hauptstraße befindet sich der Eingang in die Dreikönigskirche. Für eine Innenbesichtigung war es noch zu früh, die Kirche öffnete erst ab 10h ihre Pforten.

Die Hauptstraße mündet in den Neustädter Markt, in dessen Mitte hoch zu Ross die goldene Statue von August dem Starken siegessicher posiert.

Schließlich erreichten wir die Elbe und genossen den Ausblick auf die gegenüberliegende Altstadt. Schon der venezianische Maler Bernardo Bellotto (1721-1780) genannt Canaletto verewigte diese Ansicht in einem seiner Kunstwerke. Heute ist dieses Gemälde „Canalettoblick“ in der Gemäldegalerie Alte Meister zu bewundern.
Leider war uns das Wetter nicht gerade gnädig gestimmt, der Winter zeigte schon seine ersten Spuren und die markante Stadtsilhouette wirkte düster und geheimnisvoll auf uns.

Unser Weg führte uns weiter entlang der Elbe, zuerst am Japanischen Palais vorbei, welches von August dem Starken als Aufbewahrungsort für sein Porzellan benützt wurde.
Seinen Namen erhielt es von dem fernöstlich geschwungenen Dach und den asiatischen Figuren am Treppenaufgang. Seit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg beherbergt das Gebäude das Museum für Völkerkunde.

Über die Marienbrücke gelangten wir nun in die Altstadt. Vorbei am modernen Kongresszentrum, in dem gerade die Schachweltmeisterschaft stattfand, und dem Landtag ging es weiter zum Theaterplatz. Wir umrundeten die Hofkirche und bestaunten am Schlossplatz den Fürstenzug. Hier war das schlechte Wetter ausnahmsweise von Vorteil, denn so konnten wir die 102 Meter lange und 10,5 Meter hohe Fassade mit dem Mosaik der Ahnenreihe der Wettiner ausgiebig fotografieren - ohne störende Menschenmassen.
Der Fürstenzug mit 94 abgebildeten Personen wurde zwischen 1872 und 1876 von Wilhelm Walter als Sgraffito angefertigt. Jedoch hielten die Bildnisse der Witterung nicht stand, sodass sie 1906/07 durch mehr als 24.000 Porzellanteilchen ersetzt wurden.

Direkt vom Schlossplatz kann man auf die Brühlsche Terrasse steigen.
Hier befand sich einst im Mittelalter die Stadtbefestigung, deren Mauern die Altstadt von der Elbe separierte.
1748 baute Graf Brühl über einen etwa 500 Meter langen Teil der Mauer eine breite Terrasse mit barocker Gartenanlage zum Flanieren. Seit 1814 ist der „Balkon Europas“ der Öffentlichkeit zugänglich.
Unter der Terrasse sind noch Teile der alten Festungsanlage erhalten, die wir besichtigten. Dieser älteste Teil Dresdens aus der Renaissance ist sehr eindrucksvoll und entführte uns in eine längst vergangene Zeit. Durch ein altes Stadttor gelangten wir zu großen Gewölben, sahen Kanonenhöfe und Kasematten und überquerten die Reste der alten Stadtbrücke.

Nach diesem Ausflug in die Unterwelt wanderten wir weiter zur Frauenkirche.
Auf dem Weg dorthin fiel uns die Hochschule für Bildende Künste auf, deren Dach mit ihrer eigenartigen Glaskuppel gerne mit einer Zitronenpresse verglichen wird.
Die imposante Frauenkirche - aus Sandstein erbaut- gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Die Grundsteinlegung erfolgte 1726, im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zerstört und die Ruinen bis in die 1990er Jahre als Mahnmal belassen. Seit 1995 erstrahlt das Meisterwerk wieder in neuer Pracht. Bis zu 1800 Gläubige finden in mehreren Rängen Platz.
Vom Turm der Kirche konnten wir schöne Ausblicke über Alt- und Neustadt genießen.

Hungrig geworden kehrten wir in der Nähe der Frauenkirche ein und beschlossen, anschließend das Stadtmuseum zu besuchen.
Vorher schlenderten wir jedoch noch über den Altmarkt, wo gerade der berühmte weihnachtliche Striezelmarkt aufgebaut wurde. Leider sollten wir uns zur Eröffnung schon wieder auf dem Heimweg befinden!
Am Altmarkt erhebt sich die Kreuzkirche, welche wahrscheinlich schon im Mittelalter erbaut wurde. Auch diese Kirche wurde im 2. Weltkrieg zerstört, aber bereits 1955 wieder errichtet und eingeweiht. Das angenehm karge Innere steht im krassen Gegensatz zur lieblichen Frauenkirche.

Überrascht stellten wir fest, dass wegen der Schachweltmeisterschaft der Turm des Rathauses zugänglich war. Von der Plattform auf 68 Metern Höhe betrachteten wir die bereits besuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt und die Flusslandschaft der Elbe.
Unser Reiseführer empfahl uns anschließend das Relief von Dresden im Rathausgebäude. Diese Stadtansicht in Miniatur zeigt nicht nur die bestehenden, sondern auch die noch geplanten Bauten. Die Stadt hat sich noch viel vorgenommen!

In der kleinen Weißen Gasse mit ihren Restaurants und Cafes machten wir schließlich eine Pause, bevor wir das Stadtmuseum besuchten.
Das Museum zeigt anschaulich die 800 jährige Geschichte Dresdens von der Gründung bis zur Gegenwart. Eine eigene Ausstellung befasst sich mit der Frauenkirche.

Nach einem ausgiebigen Abendessen in der Nähe der Prager Straße fuhren wir zum Yenidze. Diese ehemalige Zigarettenfabrik wurde Anfang des 20 Jhs im Stil einer Moschee erbaut und beherbergt heute ein Bürogebäude.
In der Kuppel werden Märchenvorlesungen abgehalten. Wir hörten die zum Nachdenken anregende Erzählung vom „Kleinen König Dezember“ und fanden das orientalische Ambiente sehr schön und passend.

Müde aber sehr glücklich erreichten wir schließlich spätabends unser Hotel und träumten vom kleinen König Dezember.