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3. Tag 1.2.2004: Bodrum - Burgruine Becinkalesi - Zeustempel Euromos - Marmaris

Morgens wurde uns schnell bewusst, dass wir wahrscheinlich die einzigen Ausländer waren, die jemals in dieser Lehrer-Unterkunft übernachteten (übernachten durften). Jeder sprach uns auf Türkisch an und machte große Augen, als wir nicht wie erwartet antworteten.

Am Vormittag machten wir einen Stadtrundgang durch Bodrum. Das terrassenförmig über der gleichnamigen Bucht angeordnete Städtchen besticht durch seine weiß getünchten Häuser, die im Sonnenlicht strahlen.
Bodrum ist der heutige Name für die antike Stadt Halikarnassos. Hier stand eines der 7 Weltwunder, nämlich das Mausoleum von Mausolos. Leider ist von diesem Grabmal, das einst gewaltige Ausmaße besaß, nicht mehr viel zu sehen. Auch an die Stadt Halikarnassos erinnern nur noch spärliche Reste.
Im Zentrum der Altstadt befindet sich das wuchtige Kastell St. Peter, das ein nettes Museum für Unterwasserarchäologie beherbergt. Die Festung wurde im 15Jh vom Johanniterorden errichtet. 1523 wurden die Ritter aus dem gesamten Ägäisraum vertrieben, damit verlor St. Peter seine Bedeutung. Im 19 Jh diente es kurzfristig als Gefängnis.
Im Winter ist Bodrum sehr malerisch und beschaulich, die schmalen Gässchen laden zu einem langen Spaziergang ein. In den Sommermonaten jedoch sollte jeder Ruhesuchende vermeiden, Bodrum einen Besuch abzustatten, denn dann wird es zur heißesten Partystadt der Türkei. Unzählige Urlauber aus aller Welt machen hier die Nacht zum Tage unter anderem in der Open Air Disko Halikarnas, die 5.000 Besucher aufnehmen kann.

Nach kurzem Überlegen beschlossen wir, noch eine Burg zu besichtigen und zwar fuhren wir weiter zur Ruine Becin-Kalesi. Wir erklommen die hoch über der Stadt Milas thronende Festung über einen kleinen (ungewollten) Umweg - über Stock und Stein- zu Fuß, sparten uns jedoch somit das Eintrittsgeld.
Becin Kalesi wurde im 14 Jh. auf den Resten einer antiken Tempelanlage erbaut, sie war bis ins 17 Jh. bewohnt und dient noch heute Schafhirten als temporäre Unterkunft.
Von der ehemals imposanten Festung sind leider nur noch die Grundmauern erhalten, jedoch konnten wir eine herrliche Aussicht genießen.

Anschließend, wenigstens hatten wir diesmal den richtigen Weg bergab genommen, entschieden wir, einen kurzen Abstecher zum Zeustempel von Euromos zu machen.
Das Wärterhäuschen vor der Anlage war leer, sodass wir wieder keinen Eintritt bezahlen mussten. Die Türkei ist im Winter wirklich wie ausgestorben!
Der 15x17m große Tempel aus dem 2 Jh. gehört zu den am besten erhaltenen antiken Bauten der Türkei. Von den ursprünglich 32 korinthischen Säulen steht noch die Hälfte aufrecht.
Die dazugehörige Siedlung Euromos ist nicht ausgegraben und liegt auf einem Hügel nördlich der Tempelanlage, verborgen inmitten eines Olivenhains. Bei der Entdeckungsreise durch das einstige Stadtgebiet konnten wir ansatzweise die Reste der Stadtmauer und des Theaters erkennen.

Nach diesem schönen Zwischenstopp fuhren wir weiter bis Marmaris. Hier fanden wir bald ein günstiges Hotel, in dem auch Baran übernachtete.
Nach dem Abendessen planten wir bei einem kleinen Spaziergang entlang der Strandpromenade den nächsten Tag.