Siebter Tag - 1.3.2007 - Dades-Tal – Kasbah Amridil - Ourzazate
Das Dades–Tal ist Teil einer von mehreren Flüssen durchzogenen Hochebene (1100 – 1500m) mit einer äußerst reizvollen Landschaft. Hier liegt das Herz der Straße der Kasbahs.
Wuchtige Wohntürme aus Stampflehm beherrschen die merkwürdige Felslandschaft, die in verschiedensten Braunschattierungen leuchtet. Zwischendurch schweift der Blick immer wieder auf silbergrün schimmernden Felder und blühende Obstbäume ab. Februar und März ist wirklich die schönste Reisezeit für Marokkos Süden!
Nach einigen Fotostopps in dieser schönen Hochebene stoppten wir schließlich in der Nähe der Ortschaft Skoura und machten einen Spaziergang durch die Palmoase. Bei einer kleineren Kasbah, die zu einem Luxushotel umgebaut worden war, erfuhren wir, dass 3 Menschen an einem einzigen Tag 10m3 an Mauerwerk aus Lehm, Stroh, Palmzweigen und Urin herstellen können.
Die so entstehenden Kasbahs halten am Tag die Hitze und in der Nacht die Kälte ab. Ein großer Nachteil ist jedoch, dass sie kaum der Witterung standhalten können und so ständig repariert werden müssen.
Schon innerhalb von 50 Jahren kann eine Kasbah komplett verfallen sein!
Unser nächster Programmpunkt war die wunderbar gepflegte Kasbah von Amridil.
Dieses wuchtige Bauwerk –mit zahlreichen Ornamenten verziert, welche die Stammeszugehörigkeit der Besitzer ausdrücken sollen – besichtigten wir gegen ein kleines Entgelt auch von innen.
Der Führer informierte uns sichtlich stolz, dass „seine“ Kasbah den 50 Dirham Schein ziert und schon für zahlreiche Filme als Kulisse diente.
Er hat schon Recht, „seine“ Kasbah ist wirklich ganz besonders schön. Der schattige Innenhof, die mächtigen Zinnen und die schöne Lage ist bezaubernd und lädt zum Träumen ein.
Unsere Reiseleiterin holte uns schließlich wieder zurück in den Alltag und führte uns weiter in die Stadt Ourzazate, die aus einer französischen Garnisonsstadt erwuchs.
Auch heute noch ist sie ein wichtiger Knotenpunkt im Süden des Landes und bedeutender Warenumschlagplatz.
Ouarzazate passt sich wegen ihrer erdfarbenen Töne in perfekter Harmonie in die umliegende Landschaft ein.
Nach einem Rundgang durch die Stadt (mit der obligaten und verhassten Teppichverkaufsshow) kamen wir zu ihrem Wahrzeichen und zwar der Kasbah Taourirt. Diese riesige Lehmburg – im Zentrum der Stadt gelegen- besichtigten wir ebenfalls ausgiebig. Besonders interessant ist, dass hier, neben schönen Fliesen, auch noch farbenfrohe Wand- und Deckenmalereien erhalten sind. Die Zimmer der 3 ersten Ehefrauen des Kalifen sind außerdem mit aufwendigen Fenstergittern versehen und erlaubten damals einen geschützten Blick nach draußen.
Vom obersten Stockwerk konnten wir einen zauberhaften Ausblick auf die Häuser und den Stausee El-Mansour-Eddahbi unter uns werfen.
Gegenüber der Kasbah befindet sich ein kleiner Touristenbazar, durch den wir anschließend bummelten, bevor wir in unser Hotel gebracht wurden.
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