Tag 5 - 23.5.2011 - Nationalpark Paklenica - Biograd na Moru
Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir unseren Wohnwagen zusammen und machen uns wieder mit dem vollständigen Gespann auf in Richtung Süden. Wir wollen den Nationalpark Paklenica besuchen. Bis dorthin haben wir aber über einhundert Kilometer Autofahrt vor uns.
Vorbei am Nationalpark Plitvička fahren wir durch eine verträumte Landschaft, die in dem Wechsel aus Sonne und Wolken geradezu mystisch erscheint.
Nach gut einer halben Stunde halten wir am Straßenrand an und machen ein paar Fotos von dieser grandiosen Lichtstimmung.
Danach geht es weiter in Richtung Autobahn. Eine weitere knappe halbe Stunde später erreichen wir die A1, die auch den Namen "Dalmatina" trägt.
Etliche Kilometer und einige Tunnels und Kurven später erreichen wir die Küste und verlassen bei Maslenica die Autobahn und fahren noch ein Stück nordöstlich über Seline nach Starigrad Paklenica.
Dort verpassen wir natürlich glatt die schmale Einfahrt zum Nationalpark und drehen ein kurzes Stück später um und versuchen es erneut. Dieses Mal finden wir die Einfahrt und machen uns auf die Suche nach dem Eingang zum Nationalpark.
Die ohnehin schon schmale Gasse wird nochmal ein Stück enger und dann dürfen wir auch noch eine Doppelkurve zwischen 2 Häusern mit unserem Gespann meistern... Aber es klappt auf Anhieb wunderbar und wir erreichen endlich den Eingang des Nationalparks.
Hier gibt es einen großzügigen Parkplatz und ein Stück weiter oben noch einen zweiten, deutlich kleineren. Der Ranger am Eingang des Nationalparks gibt uns allerdings unmissverständlich zu verstehen, dass wir mit dem Wohnwagen auf keinem der beiden Parkplätze stehen bleiben dürfen. Obwohl der untere wirklich große Parkplatz komplett leer ist...
Also heißt es wieder umdrehen. Zurück durch die enge Doppelkurve. Dort kommt uns dann auch noch ein PKW entgegen, dessen Fahrer offensichtlich die Größe unseres Gespanns unterschätzt hat... Aber auch das geht sich dann schlussendlich doch auch noch irgendwie aus und wir sind wieder auf der Gasse, die direkt zur Haptstrasse hinaus führt. Dort finden wir dann einen kleinen Schotterplatz neben der Fahrbahn, wo wir den Wohnwagen abstellen.
Dann geht es - mit dem Zugfahrzeug alleine - wieder hinunter zum Eingang des Nationalparks. Dieses Mal dürfen wir dann - nach einer gefühlten Wartezeit von mehreren Stunden (tatsächlich dürfte es eine gute Viertel-Stunde gewesen sein) - auch zum oberen Parkplatz fahren, wo wir dann auch noch einen Platz ergattern.
Nun können wir also endlich unsere Erkundungstour in dem Nationalpark beginnen.
Das Gebiet gelangte zu großer Bekanntheit als hier die alten Winnetou-Filme gedreht wurden. Heute zeugen noch ein paar Hinweisschilder von den Dreharbeiten. Beliebter und bekannter ist die Region heute aber Wander- und Kletterparadies. Der Kalkstein wurde in den Jahrtausenden stark von Wind und Wetter bearbeitet und bietet dadurch heute unzählige Kletterrouten, Klettersteige und Wanderwege.
Unmittelbar hinter dem Parkplatz wird gerade fleißig an einem neuen Besucherzentrum gearbeitet, welches als Stollensystem in den Berg getrieben wird. Immerhin die WC-Anlagen sind schon fertig.
Wir packen unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg.
Es ist mittlerweile Mittag geworden und die Felswände machen das canyonartige Tal zu einem Backofen. Aber die großartige Landschaft und der grandiose Ausblick entschädigen problemlos für die Strapazen. Wir folgen dem Serpentinen des breiten Schotterweges immer weiter hinauf und machen im Schatten eines Felsvorsprunges eine kleine Verschnaufpause.
Anschließend folgen wir dem Weg weiter, der nach und nach schmäler wird und schließlich einem einfachen Wanderweg weicht, der uns über den blanken Fels führt.
Ein Stück weiter oben kommen wir an einen kleinen Wasserlauf, den wir schließlich auch als Anlass zum Umkehren heran ziehen.
Von hier oben genießen wir den beeindruckenden Ausblick auf das weitläufige Panorama ehe wir uns wieder an den Abstieg machen.
Wir folgen wieder dem selben Weg den wir gekommen sind hinunter bis wir wieder den Schotterweg erreichen. Ab hier geht es dann bedeutend leichter voran und schon kurze Zeit später kommen wir wieder zu den zahlreichen Einstiegen der Kletterrouten.
Nur ein kurzes Stück noch weiter und wir sind wieder zurück bei unserem Auto.
Nachdem die Rucksäcke wieder verstaut und alle an Board sind lassen wir das Auto der schmalen Nationalparkstraße entlang rollen hinunter zum Eingang des Parks.
Wieder zurück beim Wohnwagen gibt es erst ein mal ein paar Naschereien aus dem Kühlschrank (und eine frische Windel für Clemens :-) ).
Der Wohnwagen hängt schnell wieder am Auto und schon sind wir auch wieder auf der Hauptstraße und machen uns auf den Weg Richtung Zadar. Ein kurzes Stück über die Autobahn und schon erreichen wir die Küstenstadt. Allerdings werden wir ihr heute keinen Besuch mehr abstatten. Das werden wir dann, wenn wir wieder auf dem Rückweg Richtung Norden sind machen.
Also fahren wir weiter Richtung Süden auf der Suche nach unserem heutigen Campingplatz. Dem Camp Soline in dem beschaulichen Küstenort Biograd na Moru.
Nach zweieinhalb Stunden Autofahrt für etwas mehr als siebzig Kilometer erreichen wir schließlich den Campingplatz. Auch hier werden wir wieder freundlich empfangen und finden schnell einen schönen schattigen Platz unter den großen alten Pinien.
Ein wenig enttäuscht waren wir dann lediglich am Abend von den Sanitäreinrichtungen und davon, dass aufgrund der Vorsaison noch nicht viele Lokale offen hatten. "Eigentlich", so erklärt man uns, "wäre um die Zeit normalerweise noch gar kein Laden offen". Nur der Umstand, dass es in den nächsten Tagen ein großes internationales Harley-Davidson-Treffen in dem Ort gibt, verdanken wir es, dass wir dann doch noch eine Gelegenheit für unser Abendessen finden.
So ruhig wie die letzten Campingplätze ist dieser - aufgrund der doch nicht ganz leisen Motorräder - natürlich nicht mehr, aber es ist auszuhalten und ohnehin müde von den vielen Anstrengungen des Tages sinken wir dann doch noch ins Land der Träume.
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