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Tag 4 - 14.8.2006 - Kirche Santa Croce in Gerusalemme - Lateranskirche - Kirche San Clemente - Caracalla Thermen - Circus Maximus - Aventin - Piazza Bocca d. Verita - Piazza Venezia - Palazzo Doria Pamphilj - Piazza del Popolo - Gärten des Pinicio - Piazza di Spagna

Wieder ging es früh aus den Federn, mittlerweile hatte sich der Muskelkater, der uns in den letzten Tagen gequält hatte, schon sehr beruhigt.
Glücklicherweise, denn heute sollte es wieder ein besonders anstrengender Tag werden.
Zuerst besichtigten wir die Kirche Santa Croce in Gerusalemme. Diese große Barockkirche, am östlichen Ende der Altstadt gelegen, beherbergt eine kleine Reliquienkapelle.

Anschließend gingen wir weiter zur Lateranskirche, die römische Bischofskirche San Giovanni in Laterano. Der herrliche Innenraum wurde vom Barockarchitekten Borromini gestaltet. Besonders schön ist auch der mittelalterliche Kreuzgang der Kirche. Dutzende unterschiedlichste Säulen schmücken den kleinen, beschaulichen Innenhof der Kirche.
Gegenüber der Lateranskirche befinden sich die heiligen Treppen, Scala Santa. Der Legende nach sollen die 28 Stufen der Marmortreppe aus dem Palast des Pilatus in Jerusalem stammen, schon Jesus soll über diese Treppen geschritten sein.
Auf dem Vorplatz der Kirche steht der größte Obelisk der Welt. Die 31,5 Meter hohe Säule wurde im 4 Jh n.Chr von Ägypten nach Rom gebracht.

Nun wollten wir den Celio-Hügel besteigen. Vorher machten wir jedoch noch einen Abstecher zur Kirche San Clemente. Dieser romanische Bau steht auf dem Fundament einer größeren Basilika aus dem 4 Jh n.Chr. Darunter befindet sich eine Tempelanlage einer Mithräus-Kultstätte.
Begeistert folgten wir dem Lauf der Geschichte und stiegen hinab in das Labyrinth der unterirdischen Anlagen. (Leider war fotografieren verboten). Der Mithras-Kult ist bis heute wenig erforscht. Man weiß nur, dass er schon im 4 Jh. v.Chr im Orient praktiziert wurde und dass er zu den wichtigsten Mysterienreligionen der Antike zählte.
Im Mithräum von San Clemente ist ein Altar zu sehen, der Mithras den Lichtgott zeigt, der gerade einen Stier tötet. Am tiefsten Punkt des Tempels befindet sich eine Quelle, in der noch heute klares Wasser sprudelt. War hier einst ein Quellheiligtum?

Wieder zurück in der Gegenwart, überquerten wir den Celio Hügel und besuchten anschließend die Reste von einst gewaltigen Badeanlagen, die Caracalla-Thermen.
Noch heute kann man anhand der imposanten Ruinen die gewaltigen Ausmaße der Thermenanlagen erkennen. Sie waren die luxuriösesten der Welt und konnten 8000 Besucher pro Tag fassen. Die Wände waren mit Marmor verkleidet und die Fußböden mit zarten Mosaiken, majestätische Säulen flankierten die riesigen Schwimmhallen und Saunen. Alleine für die Fußbodenheizung wurden täglich 10t Holz verbraucht.
Die Anlage wurde 217n. Chr, nach etwa 10 jähriger Bauzeit eröffnet und war mehr als 300 Jahre lang in Betrieb. Nachdem die eindringenden Goten die Wasserversorgung 537 n.Chr. zerstört hatten, wurden die Thermen geschlossen und gerieten in Vergessenheit. Im 9 Jh wurden sie durch ein Erdbeben komplett zerstört.

Nach diesem Abstecher wanderten wir entlang des Circus Maximus, einst die größte Arena Roms. Hier, zwischen den Hügeln Palatin und Aventin, fanden einst die berühmten Wagenrennen Roms statt.
Zu Neros Zeiten fanden bis zu 60 Wettrennen im Jahr statt. Heute kann man von der großen Anlage für bis zu 200.000 Besucher leider nichts mehr erkennen.

Auf dem Aventin Hügel gibt es eine nicht alltägliche Sehenswürdigkeit, nämlich ein Schlüsselloch.
Am höchsten Punkt des Hügels befindet sich hinter einer grünen Türe der Sitz des Malteserordens. Zur Türe pilgern immer wieder Touristen, die sich als Voyeure betätigen und einen Blick durchs Schlüsselloch werfen. Auch wir wollten uns dies natürlich nicht entgehen lassen und wurden mit einer traumhaften Aussicht auf den Petersdom belohnt.

Auf dem Abstieg vom Aventin passierten wir eine kleine Parkanlage, in der wir rasteten und von dessen Terrassen wir auch einen bezaubernden Blick über die Altstadt werfen konnten.
Am Fuße des Aventin befindet sich der Piazza Bocca della Verita mit der Kirche S. Maria in Cosmedian.
In der Vorhalle dieser Kirche stand eine lange Warteschlange. Alle wollten ein Erinnerungsfoto vom runden Steinbildnis Bocca della Verita ("Mund der Wahrheit") machen. Der Legende zufolge muss man die Hand in den Mund des abgebildeten Ungeheuers stecken, schnappt das Maul zu, ist man als Lügner enttarnt.
Auf dem Platz selbst befinden sich zwei kleine antike Tempel, der Tempel der Fortuna Virilis aus dem 1 Jh v. Chr. und der Tempel des Victor Hercules aus dem 2 Jh v. Chr.

Unser Weg führte uns nun weiter Richtung Kapitolsplatz. Vorher passierten wir jedoch das "Teatro di Marcello", das wohl einzige antike Theater der Welt, das zu Wohnungen umgestaltet wurde.
Hier -hinter antiken Mauern- zu wohnen ist allerdings ein teures Vergnügen. Einst bot das aus dem 1 Jh v. Chr. stammende Theater ca. 15.000 Besuchern Platz. Rund um das Theater gibt es eine kleine Ausgrabungsstätte.

Hinter dem Kapitolsplatz befindet sich der Piazza Venezia. Dieser Verkehrsknotenpunkt der Stadt wird beherrscht vom Nationalmonument Monumento a Vittorio Emanuele II. Dieses protzige Marmordenkmal aus dem 19 Jh. soll an die Einigung Italiens und mit einem großen Reiterstandbild an Vittorio Emanuele, den ersten König Italiens, erinnern. Zu Füßen der Königs-Skulptur wird das "Grab des Unbekannten Soldaten" rund um die Uhr von zwei Soldaten bewacht.
Von den Terrassen des umstrittenen Monuments konnten wir einen schönen Blick über die Stadt werfen und uns ein bisschen ausruhen.

Mit über 1000 Räumen zählt der Palazzo Doria Pamphilj zu den größten Palazzi Roms. Er entstand im 16 Jh. durch die Zusammenlegung mehrerer Gebäude und ging in den Besitz der Fürsten Doria Pamphilj über, deren Familie im Laufe der Zeit einige Päpste stellte. Auch heute noch ist der Palazzo in Familienbesitz, einige seiner äußerst prunkvoll ausgestatteten Räume und die darin befindliche Kunstsammlung konnten wir anschließend bestaunen.

Dann schlenderten wir an der Kirche Sant Ignazio di Loyola vorbei, einer barocken Jesuitenkirche.
Nur wenige Schritte weiter öffnete sich uns der verträumte Piazza di Petra und schließlich der Piazza Montecitorio, mit einem riesigen ägyptischen Obelisken. Dahinter befindet sich das römische Parlamentsgebäude.
Neben dem Piazza Monte Citorio ist der größere Piazza Colonna gelegen, mit einer über 40 m hohen eindrucksvollen Säule aus dem Jahre 193 n.Chr. Am Nordende dieses Platzes liegt der Palazzo Chigi, der Sitz der italienischen Regierung.
Nach einem kurzen Abstecher zur Einkaufsstraße Via del Corso stoppten wir in einer Gelateria und genossen ein himmlisch gutes Eis.

Frisch gestärkt machten wir nun einen kurzen Abstecher zum Mausoleum des Augustus, ein 30 Meter hoher Erdhügel mit einem Durchmesser von rund 80 Metern, auf dem in der Antike eine Statue des Kaiser Augustus stand. Das Innere, das die Asche der Kaiserfamilie beherbergt, konnten wir leider nicht besichtigen.

Zurück auf der Via del Corso beobachteten wir das Treiben der Einkaufswütigen und flanierten der Promenade entlang bis zum Piazza del Popolo.
Dieser elegante Platz besticht vor allem durch seine zwei fast identischen Kirchen Santa Maria die Miracoli und Santa Maria in Montesanto, zwischen denen die Via del Corso in den Platz mündet.
Das Zentrum des Piazza del Popolo bildet seit 1589 eine Brunnenanlage mit einem 24 Meter hohen Obelisken, den Kaiser Augustus nach Rom bringen ließ. Leider war bei unserem Besuch der Obelisk unter Gerüst.
Am östlichen Ende des Platzes befindet sich eine weitere Brunnenanlage und darüber eine Aussichtsterrasse, die wir nun erklommen.
Diese Terrasse mit dem Namen Piazzale Napoleone befindet sich auf dem Pincio Hügel und bietet einen tollen Ausblick auf den Petersdom.

Dahinter erstreckt sich eine schöne Parkanlage, die Gärten des Pincio und der Villa Borghese. Hier konnten wir die Hektik der Stadt hinter uns lassen und genossen einen Spaziergang durch den Park. An einem winzigen Teich drehten wir schließlich um. Der Teich, auf dem man auch Boot fahren kann, trägt den Namen Lago. An dessen Ufer ist ein fotogener Tempel gelegen.

Für den Schluss des Tages hatten wir uns die Spanische Treppe aufgehoben. Diese berühmte Sehenswürdigkeit Roms wurde im 18 Jh erbaut und verdankt ihren Namen der spanischen Botschaft, die sich einst in der Nähe befand. Am oberen Ende der monumentalen Treppe steht ein ägyptischer Obelisk und dahinter die Kirche Santissima Trinita die Monte. Leider war auch diese unter Gerüst kaum zu erkennen.
Am unteren Ende der zweigeteilten Treppenanlage befindet sich der Piazza di Spagna mit einem Brunnen in Form eines Bootes, dieses soll an ein schreckliches Hochwasser aus dem Jahre 1598 erinnern.
Wie jeder Romreisende nahmen auch wir auf der Treppe platz und beobachteten das abendliche, quirlige Treiben.

Direkt vom Piazza di Spagna nahmen wir die U-Bahn zurück zum Bahnhof. Hier fanden wir gleich in der Nähe unseres Hotels eine günstige Pizzeria und genossen ein schmackhaftes Abendessen.
Außerdem hatten wir nun endlich einen kleinen Supermarkt in der Nähe des Hotels gefunden und konnten uns so ausreichend mit billigem Mineralwasser und Süßigkeiten versorgen.