Waldviertel - Arbesbach - Lohnfall & Höllfall
17.06.2003
Weglänge:
16,9 km
Höhendifferenz:
214 m
Wetter:
Leicht bewölkt, ca. 25°C und leichter Wind
Dauer:
10:30 bis 16:00 (5h 30min)
Anfahrt:
A1 bis Ybbs/Persenbeug, dort B3 bis Grein dann rechts B119
über St. Georgen am Walde, Klein-Pertenschlag und Altmelon nach Arbesbach
Beschreibung:
Diesmal war auch Papa mit Tami mit von der Partie, die sogleich
voller Euphorie loslegte. Vom Parkplatz der Ruine Arbesbach gingen wir los.
Hinter der Kirche fanden wir dann den markierten Weg und folgten ihm durch die
sanfte Hügellandschaft des Waldviertels. Wiesen wechselten mit Wäldern und oft
lugten verstreute Granitblöcke zwischen den Bäumen hervor. Der Waldboden war mit
dicken Moospolstern und Matten aus weichem, sehr feinem Gras überzogen und
natürlich wuchsen überall Heidelbeerbüsche. Oft begleiteten murmelnde Bäche
unseren Weg, in denen Tami sich sofort eine kleine Abkühlung gönnen musste. Über
Scheibenfeld, Neumelon und die Brunnmühle führte uns der Weg mal über
asphaltierte Güterwege, dann über weiche Waldpfade schließlich ins Tal des
Lohnbachs. Der Bach war anfangs in feinen Kies gebettet, der aber nach und nach
großen Granitblöcken wich, zwischen denen das Wasser hindurchplätscherte.
Plötzlich endete unser Weg direkt am Bachufer und setzte sich am jenseitigen
Ufer fort. Wir überquerten das Wasser indem wir uns von einem Steinblock zum
nächsten hangelten bis wir das gegenüberliegende Ufer erreichten. Dort führte
uns der Weg bald in die "Steinerne Stube" - der Anfang des Lohnbachfalls - wo
wir auf den mächtigen Felsblöcken unsere Jause verspeisten. Das Ufer ragte hier
steil hinauf und der Bach floss hauptsächlich unter den Steinblöcken und das
Tosen des Wassers drang von unten herauf. Diese große Anhäufung von Steinblöcken
gab der Steinernen Stube auch ihren Namen.
Über eine Steiganlage kletterten wir dann den Lohnbachfall - auch
Lohnfall genannt - hinunter und hielten das grandiose Naturschauspiel mit der
Kamera fest. Tami musste unterdessen oben warten, da die Stufen zu steil waren,
und das konnte sie natürlich überhaupt nicht verstehen. Wieder oben angekommen
machten wir uns auf den Weg nach Petrobruck. Von dort führte uns ein breiter
Güterweg ins Tal des Kamp, wo der Höllfall durch eine Schlucht über mächtige
Felsblöcke hindurchtoste. Seinen Namen verdankt der Höllfall einer steil
aufragenden Felswand am oberen Eingang zur Schlucht - die Hölle. Der Höllfall
ist eigentlich kein richtiger Wasserfall - viel mehr tost der Kamp über ein mit
Granitblöcken versehenes Flussbett durch eine Schlucht.
Am oberen Eingang der Schlucht angelangt wandelte sich der Kamp
wieder in einen ruhigen, tiefgründigen Fluss. Ein Waldweg führte uns hinauf nach
Stolzenthal, wo wir die Bundesstraße überquerten und nach Arbesbach
zurückmarschierten.
Um unseren Ausflug abzurunden besichtigten wir noch die Ruine
Arbesbach - auch Stockzahn des Waldviertels genannt. Eine schmale Straße und
dann ein Pfad zwischen zwei Gärten hindurch führte uns zum Eingang der Ruine.
Über eine Holztreppe, eng an den Fels geschmiegt, stiegen wir zum Eingang des
Turms hoch. Da wir uns den Schlüssel nicht ausgeborgt hatten genossen wir die
Aussicht von der kleinen Plattform vor dem Turm. Beim Abstieg entdeckten wir
noch ein paar kleine Höhlen im Burgfelsen und einen Opferstein mit einer aus dem
Granit herausgehauenen Schale.
Und so endete ein wunderschöner Ausflug durch eine der
typischsten waldviertler Landschaften mit einem ausgeknipsten Film und über
einer halben Stunde Video im Gepäck.
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