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Erster Tag - 22.7.2011 - Anreise - Gellertberg

Nach etwa drei Stunden Autofahrt erreichen wir abends unsere Unterkunft für die nächsten 5 Nächte, das Hotel Kristal. Diese ehemalige Stadtvilla befindet sich in einer ruhigen Seitenstraße auf der hügeligen Budaer Seite.

Das Zimmer ist für ein Drei-Sterne-Hotel sehr klein und nur dürftig möbliert, die Betten bis auf die Federn durchgelegen. Jedoch gibt es Gratisparkplätze im Hof und kostenfreien Internetzugang.
Den Koffer können wir nicht auspacken, denn im kleinen Kasten gibt es keine Ablagefächer und nur eine einzige Kleiderstange. Sollen wir etwa unsere Unterwäsche über die Stange hängen – und noch dazu ohne Kleiderhaken? Auch das Bad ist winzig klein und die Lüftung total verdreckt! Die vielen guten Internetbewertungen für dieses Hotel können wir daher wirklich nicht nachvollziehen!

Somit brechen wir gleich zur ersten Stadterkundung auf, die uns auf den nahe gelegenen Gellert-Hügel führt.
Der Gellert-hegy thront mit seinen 230 Metern würdevoll über der Donau und bietet einen prächtigen Ausblick über die Stadtsilhouette. Auf der Spitze wurde 1947 zum Anlass der Befreiung der Stadt durch die Rote Armee von den Sowjets ein Denkmal errichtet, welches eine 14 Meter hohe Damenfigur mit Palmenzweig zeigt.
Doch die Geschichte des markanten Hügels geht noch viel weiter zurück. Seinen Namen erhielt er von Bischof Gellert, (Gerhard), der bei einem Aufstand 1046 in ein Fass gesperrt und anschließend in die Donau gestürzt wurde.
Im Mittelalter galt der Berg als Hexentreffpunkt, und später wurden hier auch dementsprechende Verfolgungen und Verbrennungen durchgeführt.
Schließlich errichteten die Habsburger zwischen 1848 und 1851 eine Zitadelle, die 1894 in städtisches Eigentum überging.
In heutiger Zeit tummeln sich unzählige Touristen zwischen den alten Mauern und genießen die schönen Ausblicke.
Auch wir steigen zuerst zum Denkmal hinauf und dann weiter bis zu den Resten der Zitadelle, wo eine Ausstellung über die Geschichte des Berges eingerichtet wurde.
Das Stadtpanorama unter uns ist wirklich faszinierend. Welche der vielen Bauwerke werden wir wohl in den nächsten Tagen noch aus der Nähe erkunden können? Natürlich stechen uns gleich die erstaunliche und riesige Burganlage und das auffällige Parlament auf der Pester Seite ins Auge. Diese beiden Gebäude sind sicherlich die beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt und sollten keinesfalls versäumt werden. Weiters erkennen wir noch die Margareteninsel in der Ferne und lassen unseren Blick über die vielen Brücken der Stadt schweifen.

Inzwischen geht die Sonne unter und wir sind hungrig geworden. Durch eine ausgedehnte Parkanlage spazieren wir talwärts und erreichen bald das Restaurant Búsuló Juhász Étterem. Hier kehren wir ein und genießen bei herrlichem Panoramablick ein reichliches Abendessen.

Bevor wir ins Hotel zurückkehren, schlendern wir nochmals zur Zitadelle zurück und erfreuen uns an der schönen Beleuchtung der Häuser und Brücken.