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vierter Tag - 2.4.2009 - Parque Eduardo VII – Frontiera Palast – Zoo Lissabon – Museu Calouste Gulbenkian – Campo Pequeno

Nach einem weiteren “Gute Laune Frühstück” des Hotels – mittlerweile hatten wir uns selbst einige Aufstrichsorten und Obst gekauft – flanierten wir die breite Einkaufs- und Hotelstraße Avenida da Liberdada hinauf. Sie wurde 1882 nach dem Vorbild der Pariser Champs-Elysees fertiggestellt. In ihrer Mitte befindet sich eine Platanenallee für Radfahrer und Fußgänger.
Diese Prachtstraße beginnt am Restauradores Platz und mündet in den Praca Marques de Pombal, einem der verkehrsreichsten Kreisverkehre der Innenstadt.
Im Zentrum des Platzes erhebt sich die auf einer hohen Säule stehende Statue des 'Marquês do Pombal', der den Wiederaufbau der Stadt nach dem großen Erdbeben leitete.

Gleich hinter dem Platz befindet sich die große trapezförmige Parkanlage Eduardo VII. Benannt wurde die formal mit symmetrischen Hecken gestaltete Grünanlage nach dem Englischen König Eduard VII, der 1903 in Portugal weilte. Vor langer Zeit lag hier ein Bach, der sich seinen Weg bergab quer durch die Altstadt zum Tejo bahnte.
Kaum betritt man den Park, ist die Hektik des Praca Marques de Pombal vergessen. In der nordwestlichen Ecke ist die Anlage verspielter, hier kann man Schwäne und Enten beim Baden in einem kleinen Teich beobachten. Am höchsten Punkt des Parks genossen wir einen tollen Blick auf die unter uns liegende Altstadt bis hin zum glitzernden Tejo. Wegen dem Gegenlicht empfiehlt sich hier aber eher der Nachmittag für Freunde der Fotografie.

Ein Highlight, welches man sich absolut nicht entgehen lassen sollte ist der Palacio dos Marqueses de Fronteira.
Leider liegt er etwas außerhalb des Zentrums, sodass die meisten Touristen ihn nicht besuchen.
Zuerst suchten wir die Metrostation bei der Parkanlage. Sie war allerdings so unscheinbar, dass wir bereits davorstanden und sie nicht sahen. Erst das lachende Gesicht einer Polizistin, als wir nachfragten, ließ uns das Gebäude erkennen.
Peinlich errötet stiegen wir in die U-Bahn Richtung Amadora-Este und fuhren bis zur Station Jardim Zoologico. Von hier aus sollte zwar ein Bus fahren, aber der Reiseführer empfahl uns ein Taxi.
10 Minuten später standen wir bereits vor der schönen Palastanlage.
Da der Palast in Privatbesitz ist, darf man nur zu ganz bestimmten Zeiten die Gärten und die Anlage selbst betreten.
Pünktlich um 11h begann die Führung durch das ehemalige Jagdpavillon aus dem 17Jh. Besonders beeindruckend sind die Azulejos, die die Innenräume und den Garten der Anlage schmücken.
Herrschaftliche Zimmer mit prunkvollem Interieur und opulenten Gemälden lassen die damalige Zeit beinahe lebendig werden. Der Glanz der Räumlichkeiten verblasst jedoch immer wieder durch die Aussicht auf die romantische Gartenanlage.
Früher war selbst der König hier zu Besuch; da das Geschirr nach dem Essen mit ihm nicht mehr benutzt werden durfte, wurde mit den Scherben eine verspielte Grotte ausgekleidet.
Im glänzenden Inneren –neben einem plätschernden Brunnen – wurden einst geheime Gespräche geführt.
Auf der über und über mit Azulejos bedeckten Terrasse konnten Damen das Geschehen im Garten unter ihnen beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
Das Prachtstück des Palastgartens ist ohne Zweifel die Galerie aus Azulejos, die sich im darunter liegenden Wasserbassins widerspiegelt. Links und rechts führt eine breite Freitreppe auf die Anlage, auf der man die Büsten fast aller Portugiesischen Könige betrachten kann.

Nach diesem Highlight hätten wir sehr lange auf den Bus warten müssen. Da es auch weit und breit keine Taxis gab, marschierten wir zu Fuß zurück zum Jardim Zoologico. Die Bahn und eine stark befahrene Straße mussten wir mittels einer Fußgängerbrücke überqueren, dann folgten wir einer Straße und waren uns sicher, am richtigen Weg zu sein. Leider war dem nicht so, wir waren doch in die falsche Richtung abgebogen.
Schlussendlich erreichten wir doch noch die U-Bahnstation.

Unser nächstes Tagesziel war das Museu Calouste Gulbenkian. Der Reiseführer empfahl dieses Museum ausdrücklich, und wir wurden wirklich nicht enttäuscht.
Es befindet sich in einer ruhigen Straße in der Nähe des Parkes Eduardo VII. Von der Metrostation Sao Sebastiao sind es ungefähr 5 Minuten zu gehen.
Der Museumskomplex beherbergt die herausragende Privatsammlung des durch Erdöl reich gewordenen Calouste Gulbenkian (1869 geb in Istanbul – 1955 gest in Lissaabon). Er vermachte die Exponate seiner Wahlheimat Portugal, 1969 wurde daher das Museum eröffnet.
Die über 600 qualitativ hochwertigen Ausstellungsstücke reichen quer durch alle Epochen, von ägyptischer Kunst über orientalische Teppiche, fernöstliche Keramik, bis hin zu europäischer Malerei, französischen Möbelstücken und Jugendstilschmuck von Rene Lalique.
Um die vielseitige und einzigartige Sammlung, die chronologisch geordnet ist, ausgiebig bewundern zu können brauchten wir mehr als zwei Stunden.
Um unsere schmerzenden Füße zu beruhigen, machten wir anschließend eine Kaffeepause im Keller des Museums.
Der Museumskomplex, zu dem auch ein Museum moderner Kunst gehört, liegt eingebettet in eine schöne Gartenanlage, die wir später durchstreiften.

Für den heutigen Tag satt an kulturellen Genüssen, beschlossen wir nun, den Abend im Zoo zu verbringen.
Direkt an der Metrostation Jardim Zoologico gelegen, beherbergt dieses große Areal mehr als 2000 verschiedene Tiere, 332 verschieden Arten. Der Tiergarten wurde 1884 eröffnet, seit 1994 besitzt er eine Seilbahn, wo man während der 20-minütigen Fahrt in einer offenen Kabine die verschiedensten Tiere von oben beobachten kann.
Die Gehege sind schön groß; faszinierend fand ich die weißen Tiger, die sich auf einer Holzplattform in der Sonne wärmten. Bei den Gorillas wussten wir nicht, wer wen mehr beobachtete. Wir sie, oder sie uns – die nahe Verwandtschaft mit uns Menschen ist unverkennbar.
Schließlich gelangten wir zu den Geparden, die mich gähnend betrachteten, kaum ging jedoch Simone vorbei, sprang ein riesiges Exemplar wie wild auf den Zaun zu. Er stellte sich auf die Hinterbeine und versuchte mit aller Kraft, das Gitter zu durchdringen. Er mochte Simone anscheinend zum Fressen gerne!
Weitere Raubkatzen, Giraffen, Elefanten, laut zwitschernde Vögel und noch viele andere Tiere tummeln sich hier.
Flugs war die Zeit vergangen, schon war es 20h und der Zoo schloss seine Pforten.

Schnell wollten wir noch unsere Lisboa Card ausnützen und fuhren mit der Metro zur Station Campo Pequeno. Der Praça de Touros do Campo Pequeno war die größte Stierkampfarena der Stadt. Sie wurde zwischen 1890 und 1892 errichtet und hat einen Durchmesser von 80 Metern. Die Grundfläche ist rund, jedoch unterbrochen von vier Türmen. Heute ist sie eine vielseitig genutzte Veranstaltungshalle und bietet 10000 Zusehern Platz, im Keller befindet sich sogar ein Shoppingcenter und eine Tiefgarage.

Müde erreichten wir schließlich spätabends unser Hotel und fielen in die Betten.