Bild zurück schließen vergrößern Bild vorwärts
lade...
Wird geladen...
 
     
Logo Maskottchen
Du befindest Dich hier: Home > Reisen > Seychellen > Seychellen 2009 > Tag 10

Zehnter Tag - 2.12.2009: Süden der Insel - Mte. Brulee Spaziergang

Direkt bei der Lobby des Hotels befindet sich der überdachte Speisesaal. Hier wird jeden Morgen ein kleines, nicht sehr üppiges Frühstück serviert. Wie überall auf den Seychellen kann man jedoch auch im Lazare Picault jede Menge wunderbar frische Früchte genießen. Am Tisch lag bereits eine Karte mit zwei Menüs fürs Abendessen bereit, denn man muss schon morgens auswählen. Was für eine fordernde Entscheidung gleich nach dem Aufstehen!
Anschließend übernahmen wir den Mietwagen für die nächsten Tage unseres Aufenthaltes und brausten los, um den Süden der Insel zu erkunden.
Zuerst fuhren wir jedoch in nördliche Richtung, immer der lieblichen Küste entlang. In der Ortschaft Anse Boileau zweigt rechter Hand eine Passstraße ab, die über den Montagne Brulee führt. Auf der Passhöhe parkten wir das Auto und schulterten die Rucksäcke. In unserem Reiseführer wurde vor Dieben gewarnt, die es auf Wertsachen im Auto bzw. am Strand abgesehen haben, sodass wir nochmals einen zusätzlichen Blick ins Auto warfen, bevor es losging.
Der Montagne Brulee Nature Trail führt zuerst steil bergauf, anschließend geht es gemütlich durch den Urwald weiter. Dieser Spaziergang ist ausnehmend gut beschildert und ausgebaut, sogar die zu querenden Bäche wurden überbrückt.
Was für eine angenehme Überraschung nach den „Herumirr-Wanderungen“, die wir bisher erlebt hatten!
Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir ein riesiges Granitplateau. Am Ende der bizarren Hochfläche wurde eine hölzerne Aussichtsplattform errichtet, von der man einen grandiosen Ausblick auf die Ostküste der Insel genießen kann.
Darüber erhebt sich der im Nebel düster und mystisch erscheinende Regenwald bis zum 501 Meter hohen Gipfel des Mt. Brulee.
Nach einer ausreichenden Rast kehrten wir schließlich um, zur Passhöhe führt derselbe Weg zurück.
Die Passstraße mündet schließlich auf der Ostseite der Insel im Ort Anse aux Pins.
Hier befindet sich das Kreole Institute für die Pflege der kreolischen Sprache und Tradition. Die renovierte Villa im Kolonialstil lässt vergangene glanzvolle Zeiten erahnen. Allerdings rankt sich eine düstere Geschichte um dieses alte Haus, denn der einstige Besitzer soll einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben und noch heute im alten Gemäuer spuken.
Das Institut für kreolisches Erbe liegt –nur getrennt von der Küstenstraße- am goldgelben Strand Anse aux Pins. Hier herrschte jedoch gerade Ebbe, sodass lediglich einige eifrige Fischer unterwegs waren, die ihre Netze auslegten. Allerdings dürfte der sanft abfallende Küstenabschnitt bei Flut auch eher zum Plantschen und Faulenzen im Wasser geeignet sein als zum sportlichen Schwimmen.
Unser nächster Zwischenstopp war das Village Artisanale Domaine de Val des Pres. In traditionell restaurierten Kolonialhäusern haben einheimische Künstler ihre Werkstätten eingerichtet und verkaufen handgefertigte Ware, wie beispielsweise Töpferartikel, farbenprächtige Bilder, Taschen aus Kokospalmen, duftende Essenzen und bunte Textilien. Hier lässt es sich wunderbar vortreffliche Reisemitbringsel erstehen! Kitschige Plastiksouvenirs made in China sucht man auf den Seychellen glücklicherweise vergebens.
Etwas abseits des Künstlerdorfes versteckt sich ein kleines Haus, welches ausschließlich aus Palmholz erbaut wurde und mit Palmblättern gedeckt ist.
Unseren ersten Badestopp verbrachten wir an der herrlichen Anse Royale. Zu Recht wird der nördliche Teil der Bucht auch Fairyland genannt. Malerisch gruppieren sich mächtige Granitfelsen um ein kleines Inselchen – die Ile Souris - und das Wasser ist so klar, dass man sogar winzig kleine Fische beobachten kann.
Am südlichen Ende der Bucht steht eine kleine Kirche am Strand – ein wahrhaft idyllischer Ort um Auszuspannen.
Anschließend führte uns eine sehr steile und enge Straße ins Landesinnere zum Jardin du Roi. Diese 1854 angelegte Gewürzplantage (Eintritt wird verlangt) inmitten des tropischen Urwaldes bietet einen grandiosen Ausblick auf den Anse Royale. Hier gedeihen nicht nur allerlei Gewürze (Vanille, Zimt, Pfeffer, Muskat etc), sondern auch exotische Blumen und einheimisches Obst und Gemüse.
Ein Rundgang über das liebevoll angelegte Farmgelände ist ein wahres Fest für Augen und Nase. Da uns mitten in der Besichtigung ein Regenguss überraschte, kehrten wir ins hauseigene Restaurant ein und genossen die exotische Atmosphäre des Ortes.
Nach kurzer Zeit war der Regenspuk auch schon wieder vorüber und wir fuhren zurück zur Küste.
An das südliche Ende des Anse Royale schließt der Anse Bougainville an, dann der Anse Forbans mit einer Bungalowanlage.
Hier ließen wir das Auto stehen und wanderten zuerst auf einer kleinen Fahrstraße in die Anse Marie Louise. Am Ende dieser schönen Bucht schmiegen sich einige Häuschen in den Hang und linker Hand zweigt ein Trampelpfad ab zum Anse Capucins. Der Weg schlängelt sich hoch über dem Meer entlang, mitten durch undurchdringlichen Dschungel. Schließlich hörten wir die Wellen gegen die Felsen brechen und erreichten nach kurzer Zeit einen traumhaften Strand, der in keinem Reiseführer erwähnt wurde. Wir sind uns sicher, dass diese einsame Postkartenbucht noch nicht der Anse Capucins war, jedoch gefiel es uns hier so gut, dass wir einen langen Badestopp einlegten.
Der Weg stieg nun wieder an und führte über zahlreiche Granitfelsen zu einem weiteren kleinen Sandstrand.
Wie fast überall gab es auch hier keinerlei Wegmarkierungen sodass wir am Ende der Bucht vor einem großen Spinnennetz und üppiger Vegetation standen. Da wir nicht herumirren wollten und auch keine Machete im Gepäck hatten, kehrten wir schließlich um und wanderten gemächlich zurück zum Auto.
Am Anse Marie Louise erblickten wir einen Regenbogen, der sich magisch über den Ozean spannte. Ein besonders schöner Anblick, den wir natürlich auch fotografisch festhalten mussten.
Schließlich fuhren wir weiter und erreichten den südlichsten Punkt Mahes, den Police Point. Hier am Police Bazarca Strand zeigt sich die See von ihrer wilden Seite, zischende Wellen und schäumende Brandung machen das Schwimmen zu einem großen Risiko.
Abrupt endet die asphaltierte Straße und nur eine Stichstraße führt weiter zu zwei Wohnhäusern. Wir wollten von hier aus zur Police Bay schlendern, wurden jedoch mit den Worten „It is private“ aufgehalten.
Somit stiegen wir wieder ins Auto und stoppten einige Minuten später beim Anse Cachee, einem weiteren einsamen Paradiesstrand, der zum Beobachten des wilden Treibens des Ozeans einlädt.
Unser Reiseführer pries den Anse Intendance als absolut sehenswert und sehr spektakulär an. Die Bucht ist wirklich makellos mit ihren fotogenen Granitfelsen, grünen Palmen und wogenden Wellen, aber im Gegensatz zu anderen Stränden regelrecht überlaufen. Sogar ein eigener Parkplatz für Badegäste wurde geschaffen, was absolut unüblich für die Seychellen ist. Natürlich trifft „überlaufen“ nur auf seychellische Verhältnisse zu, denn wir mussten unseren Handtuchplatz an der kilometerlangen Küste gegen etwa 20 andere Touristen verteidigen.
Als krönenden Abschluss des Tages beobachteten wir am Anse Takamaka Strand – dessen Name alleine schon wunderbar tropisch klingt - einen herrlichen Sonnenuntergang. Ein wahrlich bezauberndes Schauspiel, das wir ganz alleine genießen konnten.