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Häuselalm - am Fuß des Hochschwabs

29.05.2003

 

Weglänge:

14,7 km

Höhendifferenz:

635 m

Wetter:

Anfangs stark bewölkt und 16 °C, später leichte Auflockerung und 25 °C

Dauer:

09:30 bis 15:45 (6h 15min)

Anfahrt:

A2 bis Knoten Seebenstein, S6 bis Kapfenberg, B20 bis Thörl, dort links über Zwain und St. Ilgen zum Gasthof Bodenbauer

Beschreibung:

Bei starker Bewölkung und angenehmen 16°C ging es erst mal über den Sackwaldboden eben dahin - immer das imposante Hochschwab Massiv vor Augen. Nachdem der Weg die Alm verlassen hatte traten wir in einen Wald ein und sogleich begann der Anstieg zur Häuselalm. Über einen steilen Waldpfad arbeiteten wir uns nach oben, bis die Bäume den Latschen wichen und einen grandiosen Blick auf die umliegende Bergwelt freigaben. Zwischen Buchbergkogel und Hochstein stiegen wir das letzte Stück zur Häuselalm hinauf, wobei wir auch ein paar Schneeflecken querten, die sich in der Senke noch hartnäckig hielten. Auf der Häuselalm löste eine romantische Almmatte den steinigen Boden ab und unser Weg führte uns durch das grüne Quellgebiet am Almboden.

Bald betraten wir wieder einen herrlichen Nadelwald durch den uns der Weg zum Plotscherboden hinabführte. Dort aßen wir auf einem Felsblock - umrahmt von einer kleinen Lichtung - unser Mittagessen und genossen die herrliche Stille und Abgeschiedenheit. Wo wir auf dem Weg zur Häuselalm ziemlich vielen Leuten begegneten, waren wir auf diesem Weg völlig allein.

Nach dieser Stärkung machten wir uns an den beschwerlichen Abstieg zum Klammboden. Von einer Felskante hatten wir einen großartigen Einblick in das Tal zu dem wir hinunter stiegen. Mit einigem Knieschnackerl erreichten wir dann die Talsohle, wo wir von ein paar frechen Kolkraben lautstark empfangen wurden. Ihr Gezeter verfolgte uns bis zum Ende des Klammbodens wo wir - im Angesicht des bevorstehenden Aufstiegs - noch ein mal ausgiebig Pause machten. Nach dieser Rast machten wir uns auf den Weg um das letzte Steilstück unserer Tour in Angriff zu nehmen. Über die Rinne zwischen Weberstein und Sperperkogel stiegen wir durch einen Wald zum Scheideck hinauf.

Dort flachte der Weg dann ab und führte uns über eine bequeme Forststraße zur Heinzelalm, von wo wir noch einen Abstecher zum Josersee machten - dem höchstgelegenen Badesee Österreichs. Er war zwar nicht allzu eisig (ca. 20°C), allerdings ist Badesee etwas übertrieben für eine Lacke mit ca. 100m Durchmesser und einer Wassertiefe von ca. 1m (an den beiden Quelltrichtern ist er etwas tiefer, aber von totem Holz übersäht).

Nach diesem kleinen Abstecher folgten wir dem Josertal bis zum Elisenheim von dem uns die Forststraße wieder zurück zum Bodenbauer brachte.

Und da wir schon in der Gegend waren, beschlossen wir noch uns den Grünen See anzuschauen, der im benachbarten Tragöß liegt. Da wir uns den großen Bogen über Kapfenberg ersparen wollten, wählten wir eine kleine Nebenstraße, die nach St. Katharein führte. Allerdings war diese "Straße" nicht mehr als eine mit Schlaglöchern übersäte Schotterpiste, die so steil war, dass man sie höchstens im 1. Gang fahren konnte - und auf der anderen Seite ging es genauso steil bergab, wenngleich die Straße dort asphaltiert war.

Endlich in Tragöß angekommen ließen wir das Auto am Parkplatz zum Grünen See zwischen auf Hochglanz polierten Porsche und Mercedes Cabrios stehen, berappten die Parkgebühr von € 1,50 und folgten der asphaltierten Straße zum See. Dabei überholten wir noch einige Leute mit Lackschuhen und Stöckelabsätzen, die tatsächlich die 20 Minuten, die der Wegweiser für diese Strecke veranschlagt, zum See benötigt haben.

Der Grüne See trägt seinen Namen zurecht. Das Wasser schimmert türkisgrün und ist so klar, dass man selbst an den tiefsten Stellen noch jedes Detail am Grund erkennen kann. Eigentlich ähnelt dieser See eher der türkischen Ägäisküste als einem Gewässer in den Kalkalpen. Trotzdem der See nur einige Meter tief ist und unter strengem Naturschutz steht, finden regelmäßig geführte Tauchtouren statt, die in einem solchen Wasser sicher ein Erlebnis sind.

Da allmählich Gewitter aufzogen gingen wir über den Kreuzteich, dessen Zuflüsse direkt aus dem Ufer herausströmten, zurück zum Auto und machten uns - erschöpft aber mit tausend wunderschönen Eindrücken - auf den Heimweg.